Sattwerden. Es soll ja Studenten geben, die sich mit einem Tomaten-Mozzarella-Salat und einer Scheibe Brot zufriedengeben. Oder Bürolistinnen, die von einer blossen Schüssel Couscous mittags satt werden. Doch meistens sind Salate Vorspeisen oder Beilagen, genossen vor einem dicken Steak mit Pommes frites oder neben einem Teller Teigwaren. Dass man durchaus zufrieden werden kann bloss mit Salat, diesen Beweis tritt das Kochbuch «Knaller-Salate» von Ylva Bergqvist (grosses Bild oben) an.

Sobanudeln mit Miso-Dressing, Knaller Salate

Lässt sich kalt und lauwarm geniessen: Die Sobanudeln mit Miso-Dressing.

Ylva Bergqvist

Sie denkt Salat neu: Die Foodbloggerin und Köchin Ylva Bergqvist.

Miso-gegrillte Aubergine mit Kimchi Mayonnaise, Knaller Salate

Die grillierte Aubergine wird mit Spinat, Gurke und etwas Mayonnaise zum Salat.

Deftige Saucen. Die schwedische Foodbloggerin und Köchin reizt die Möglichkeiten geschickt aus: Sie zählt auch Zubereitungen wie gegrillte Auberginen mit Kimchi-Mayonnaise zu den Salaten. Oder eine Bowl mit Crevetten, Reis, Avocado und Kokosdressing. Und weil ihre Saucen oft ziemlich deftig sind, wird der Hunger tatsächlich mit Sicherheit vertrieben. Wie wäre es etwa mit Fisch-Nuggets mit Erdnusssauce in Salatschiffchen?

«Ein Salat darf nie mit Nudeln sein…» Gesund dürfte es jedenfalls sein, mal mittags nur Brokkoli mit Knoblauch, Zitrone und Parmesan zu essen. Oder Bohnen mit Salbei-Kapern-Butter. Hier kommt hinzu, dass man an heissen Tagen gerne mal was Kaltes verzehrt. Und dass es sicher nicht verkehrt ist, gelegentlich auf Fleisch (oder Pasta) zu verzichten – was übrigens Ylva Bergqvist in diesem Kochbuch nicht durchgehend tut: Sie weiss offenbar, dass ein paar knusprige Speckwürfel (die seltsamerweise als englischer «Bacon» in den Zutaten auftauchen) einem Teller voll Grünzeug durchaus gut anstehen. Das einzige, was sie wirklich auslässt sind typische Pasta-Salate, als hätte sie den Element-Of-Crime-Song im Kopf, in dem es heisst: «Ein Salat darf nie mit Nudeln sein, denn sowas rächt sich bitterlich.»

Rund 50 Rezepte für Saucen. Am besten dürfte den meisten das abschliessende Kapitel des Buches gefallen, in dem die Autorin rund fünfzig verführerische Salatsaucen vorstellt, die man getrost für verschiedene Blattsalate und Gemüse verwenden kann. Mangosalsa. Tahini-Dressing mit Sardellen. Nussiges Senf-Honig-Dressing... Wieso nicht auch im Winter? Dann halt eher zu Blaukraut, Orangen und Sellerie? Doch. Salat allein kann durchaus zufrieden machen.