Der heisse Draht nach Doha. Die Bürgenstock Hotels gehören den Katari («Katara Hospitality»). Für die Arbeit auf dem Berg ist der direkte Draht in die Zentrale Gold wert. Der neue Boss hat ihn: Der Zermatter Chris Franzen (grosses Bild oben, r.) ist ein erfahrener Hotelier mit Spezialgebiet «Middle East» und eröffnete rechtzeitig zum Start der Fussball-WM das «Waldorf Astoria». Franzen: «Die letzten zehn Jahre war ich in Katar. Doha ist wie ein Dorf. Jeder kennt jeden, und ich kenne auch die Besitzerfamilie. So entstand der erste Kontakt.» Seine letzte Referenz: Das Waldorf Astoria-Resort an der privaten Lusail-Beach ist sehr erfolgreich unterwegs. «Ein Start von 0 auf 100! Heute sind wir eines der erfolgreichsten Hotels der Stadt. Das hat sich wohl herumgesprochen.»
Rückkehr nach 30 Jahren. Franzen ist nicht der erste Boss auf dem Bürgenstock mit Katar-Erfahrung: Auch Vorgänger Christian Sack kam aus Doha in die Schweiz. Franzen ist Zermatter, ist im Hotel seiner Familie («Christiania») aufgewachsen, liess sich als Koch und als Kellner ausbilden, eroberte dann als Hotelier die Welt. Er war in Mumbai, Dubai, Katar und Muscat unterwegs, immer in leitender Funktion, vorzugsweise auf der Payroll der Hyatt-Gruppe. «Ich freue mich, nach 30 Jahren in die Schweiz zurückzukehren.» Arbeitsbeginn auf dem Bürgenstock: 1. April.
«Ich trage auch Teller!» Kann man in der Schweiz noch mit kleinen Teams arbeiten, wenn man zuvor Hotels mit Hunderten von Mitarbeitern geführt hat? Franzen: «Diese Geschichte hör ich immer wieder. Kompletter Schwachsinn! Wir arbeiten auch im Ausland mit vernünftig grossen Teams. Ich kann zupacken, trage im Waldorf Astoria auch Teller zu den Gästen.» Treue TV-Zuschauer kennen Chris Franzen: Das Schweizer Fernsehen hat mit ihm vor der Fussball-WM einen DOK-Film gedreht. Bleibende Sequenz: Franzen zusammen mit Murat Yakin zu Gast beim Schweizer Botschafter.
>> Fotos: Emanuel Ammon, HO