Lage, Lage, Lage! Sir Rocco Forte kauft nur ganz besondere Hotels. Das «Hotel de la Ville» in Rom etwa. Drei liebevoll renovierte Gebäude bei der Piazza di Spagna. Mit Roms spektakulärster Dachterrasse: «Cielo». Wie im Himmel fühlt man sich auf dem Rooftop. Das «Hotel de Ville» liegt an der berühmten Via Sistina. Und vieles, was man sehen muss in Rom, liegt direkt vor der Haustüre. Die Piazza di Spagna. Die Spanische Treppe. Trinità dei Monti. Die Gärten der Villa Borghese. Und auch die Via Condotti; hier sind alle Luxusbrands dieser Welt eingemietet. Das Hotel ist ebenfalls luxuriös. Drei Gebäude aus dem 18. Jahrhundert wurden zu einer Einheit verschmelzt. Die 104 Zimmer (DZ ab 1050 Euro) sind liebevoll renoviert, mit italienischem Marmor in den Badezimmern. Gegen oben sind Quadratmeterzahl und Preis offen: Die «Penthouse» misst 346 m2, und die Terrasse ist genau gleich gross; ein eigener Lift garantiert Privacy. Wer durch die verwinkelten Gänge spaziert, staunt immer wieder: Über grosszügige Salons. Über die Kunst im Bau. Über die heimelige «Julep Herbal & Vermouth Bar». Ein Hotel mit Charakter. Und mit perfektem Service. Grosses Bild oben: Das Signature Restaurant «Cielo», mit Dachterrasse.
Carbonara zum Zmorge. Mein Highlight: Das Frühstück im ruhigen Innenhof, nicht unbedingt die Königsdisziplin der italienischen Hoteliers. Aber hier ist das Angebot voller Überraschungen: Der «Pasticere» stellt bereits im Morgengrauen ein halbes Dutzend selbst gemachter Kuchen aufs Buffet: Torta di cioccolata. Torta di carotta. Torte alle nocciole. Kindheitserinnerungen kommen beim «Pane della Nonna» auf; Tartines, belegt mit Butter und zerriebenen Tomaten. Bei den Eierspeisen übertreffen sich die Köche, die hinter einer Glasscheibe hantieren, selbst: «Uovo strapazzato alla Carbonara», Rührei mit den Carbonara-Komponenten Guanciale und Pecorino! Der sehr freundliche Service bringt «Il Messagero» an den Tisch. Man erfährt aus der «Cronaca di Roma», was die Leute gerade beschäftigt: Ein Minister wird in Ostia beim Fremdgehen erwischt; «Sexygate» heisst das in der Heiligen Stadt. Und: Der 90. Geburtstag von Sophia Loren will gefeiert sein.
Cacio, Pepe & Gambero Rosso. Der Brite Rocco Forte, Jahrgang 1945 und noch kein bisschen müde, 1985 in England zum Ritter geschlagen und mit der «Gran Croce dell’ Ordine al Merito della Republica Italiana» ausgezeichnet, vertraut kulinarisch nur einem Mann: Fulvio Pierangelini setzt in all seinen Hotels die Brigaden zusammen und schreibt die Karte. «Maestro» nennen sie ihn respektvoll. In Rom macht Pierangelini einen besonders guten Job, an besonders schöner Lage. Die Schönwetter-Variante: «Cielo Terrace & Bar», ein Rooftop mit spektakulärer Sicht über die Heilige Stadt. Die Winter-Variante: «Da Sistina», eine römische Trattoria, die man so in einem Nobelhotel nicht unbedingt erwarten würde, mit Gerichten der «Cucina povera». Signature Dish in beiden Ristoranti: «Cacio e pepe», das römische Nationalgericht. Das bestelle ich eigentlich immer, wenn ich in der Stadt bin, aber natürlich hat der «Maestro» da seine eigene Interpretation. Er setzt bei der Pasta den Tonnarelli, handgefertigt und in Bronze gezogen. Er mörsert gleich drei verschiedene Pfeffer. Und er legt einen Prachtskerl von Gambero Rosso obendrauf. Cacio e pepe de luxe.
Seafood by «Pierluigi». Maestro Pierangelini wird es uns verzeihen, aber ein Abend auswärts unter dem Sternenhimmel muss sein: «Pierluigi», ein wunderbares Ristorante an der Piazza de Ricci. Die Tische auf der Piazza sind begehrt, im Minutentakt fahren weisse Taxis und dunkle Limousinen vor. «Rushhour» ist 21 Uhr; Römer essen eben etwas später. Von Chef Fabrizio wollen alle nur das eine: Seafood! Was das Meer am Morgen hergibt, liegt am Abend bei «Pierluigi» auf Eis: Rombo, Orata, Spigola, Dentice, San Pietro, Sogliola, Triglie, Gamberi Rossi Imperiali, Langusten. Mein Menü: Bruschetta alle moscardelle (Tintenfisch). Vermicelli alle vongole verace mit Bottarga. Red Snapper aus dem Ofen. Fragoline zum Dessert. Das pralle Leben in Rom. Hoher VIP-Faktor.