Schuld an allem ist Nonno Massimo. Grossvater Massimo Gianini hat das Weingut rund ums «Castello di Morcote» aufgebaut und schliesslich die perfekte Nachfolgerin gefunden. Enkelin Gaby ist heute der Boss. Um das Weingut zu übernehmen, hat sie alles aufgegeben, was sie studiert hat: Kunst und Literatur, mit Spezialgebiet Freskenmalerei. Die Quereinsteigerin hat auch als Winemakerin Klasse. Sie schart Fachleute um sich, setzt konsequent auf biodynamischen Weinbau. In der GaultMillau-Prestigeliste der «150 besten Schweizer Winzer» hat sie einen Stammplatz. Ihre aufregendsten Weine: Der «Castello di Morcote Riserva», der «Fuoco» aus ihren besten Reben und ein verblüffender Chardonnay aus der Amphore.

HO Byline Ticino Turismo / parisiva.ch Achtung diverse Bylines! PDF an Maria Martha: mariamartha.iacachury@ castellodimorcote.ch

Winzerin und Hotelière: Gaby Gianini, Morcote.

Achtung diverse Bylines! PDF an Maria Martha: mariamartha.iacachury@ castellodimorcote.ch

Einst Kloster, jetzt Hotel: Relais Castello di Morcote.

Gaby Gianini ist auch Hotelière. Die Tenuta Castello di Morcote ist ein «Hotel de Charme», gerade richtig für ein entspanntes Tessin-Wochenende: Ein Benediktiner Kloster aus dem 17. Jahrhundert. Zwölf liebevoll eingerichtete Zimmer und Suiten, Salotti mit beeindruckenden Originaldecken, vielen kleine Terrassen mit Blick auf den See, für den Negroni oder die Zigarre. Riesig sind die Zimmer (ab 270 CHF) nicht, aber mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Was allenfalls fehlt, findet man draussen im Salotto in einem riesigen Schrank: Die Nespresso-Maschine. «Pan di Carona al limone» (wunderbar!), und die Möglichkeit, das Beste aus dem Keller der Tenuta auch «al calice», also glasweise zu verkosten.

PDF an Maria Martha: mariamartha.iacachury@ castellodimorcote.ch

Ticino im Teller: Offenes Raviolo mit Kaninchenragout.

Ristorante La Sorgente in Vico Morcote, Tessin Küchenchef: Francesco Sangalli Souschef und Patissier: Mattia Bacchiavini

Team La Sorgente: Küchenchef: Francesco Sangalli, Souschef Mattia Bacchiavini

PDF an Maria Martha: mariamartha.iacachury@ castellodimorcote.ch

Sommer im Teller: Tomatensalat, Melonen, Panzanella.

Chef Francesco & seine Costina. Gaby Gianini hat in Vico Morcote auch das Ristorante «La Sorgente» übernommen und einen jungen Koch aus Brescia engagiert: Francesco Sangalli. Er war Klassenbester in der berühmten «ALMA Accademia di Cucina Italiana», hat in Sterneküchen gearbeitet, auch bei Carlo Cracco in Milano. Francesco steht etwas einsam in der Klosterküche, nur Souschef Mattia Bacchiavanni (früher bei den Fratelli Cerea in Bergamo) unterstützt ihn. Francesco Lieblingsplatz: Der Grill. Da kommt alles drauf, was er auf die Karte setzt, auch Gemüse im halben Dutzend. Der krasseste Gang: La nostra Costina alla brace glasata. «Der Chef schlägt vor, dass Sie die Rippchen von Hand essen», sagt der freundliche Restaurantleiter Norman Summa ganz cool, und tatsächlich: Die Gäste nagen glücklich am Knochen.

Capocollo & Coniglio. Auch eher deftig, auch sehr gut: «Capocollo tonnato». Schweinenacken, dünn aufgeschnitten, ersetzt bei diesem Klassiker das Vitello, die Tonnosauce (von einem sizilianischen Tuna) war auffallend leicht und gut. Chef Francesco verrät bereitwillig den Trick: «Sojamilch ist drin.» Hervorragend das «Raviolo aperto al Ragù di coniglio»: frische Nudelblätter, weisses Kaninchenfleisch, Kalbssauce und eine Prise Maggia-Pfeffer. Sehr vernünftig ist der Menüpreis: 85 Franken für vier Gänge und für sehr viel Arbeit in der Küche. «Dafür sind wir fast jeden Abend ausgebucht», freut sich Chef Francesco Sangalli. Das Menü wird im Sommer an den Steintischen auf der Traumterrasse serviert, mit Blick auf den Luganersee.

Vicania

Den kurzen Fussmarsch wert: Alpe Vicania, zum Chillen und Schlemmen. 

Ausflugsziel No.1:  «Alpe Vicania». Wer gerne wandert, sollte die Alpe Vicania ansteuern, die ebenfalls zum Castello di Morcote gehört. Etwas Schwitzen und Schnaufen lohnt sich: Auf der Alp, zwischen Pferden und Eseln, serviert Chef Mattia Armanasco Wurst und Käse, legt aber auch ein überraschendes «Menu degustazione», mit dem er im GaultMillau punktet. Ein magischer Ort. Zum Schlemmen und zum Chillen.

>> www.castellodimorcote.ch
>> www.ristorantevicania.ch


Fotos: Marcus Gyger, Egle Berruti, Ticino Turismo / parisiva.ch, HO