Butler & Balkon für alle Kategorien. Ultra-Luxus auf See hat einen Namen: «Silver Ray»! Der Stolz von Silversea (für nur 728 Passagiere) rüttelt die Hierarchie auf den Weltmeeren ganz schön durcheinander. Das asymmetrische Design verblüfft und begeistert. Foodies haben die Qual der Wahl: Neun Restaurants an Bord, ein paar davon richtig gut. Platz hat es auf der «Silver Ray» auch in der kleinsten Hütte. In der Einsteiger-Kategorie «Veranda Suite» kriegt man 33 klug eingerichtete Quadratmeter mit Walk-in-Garderobe, sehr angenehmem Badezimmer und Balkon. Gegen oben ist die Skala offen: 123m2, 230 Grad-Sicht, grosse Terrasse mit Whirlpool - Hollywood-Feeling in der Otium-Suite! 40 Butler (abends im Frack) kümmern sich in allen 13 Suiten-Kategorien rührend um die Gäste, lösen Internet-Probleme, reservieren Tische, kümmern sich um die Wäsche und reinigen mit grösster Selbstverständlichkeit Brillen und Sonnenbrillen. Der Preis? Als Faustregel gilt: Ab 750 USD pro Person, pro Tag. Darin ist (fast) alles inbegriffen. «All inclusive» ist auf diesem «ultra-luxury ship» kein leeres Versprechen.

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Der ganz besondere «Silver Ray»-Service: Ein aufmerksamer Butler, für alle Kabinen-Kategorien.

«Cooked on the Hot Rock». Kindergeburtstag, oder was? «Elegant casual» lautet der Dresscode, aber die Gäste im «The Marquee» auf dem Paradedeck 10 tragen alle eigenartige «Lätzchen» um den Hals. Aus gutem Grund: «Cooked on the Hot Rock» ist im traumhaft schönen Restaurant unter dem Sternenhimmel angesagt. Die Passagiere brutzeln auf einer heissen Platte eigenhändig ihr Prime Rib Eye (10 oz.), ihr New York Strip Steak (8 oz.) und ihr Filet Mignon (6 oz.). Es spritzt und zischt, und alle sind glücklich. Auch wegen der Fleischqualität: «Wie in den besten Steakhäusern New Yorks», schwärmt Andrea Tonet, Vice President bei Silversea. Das Restaurant (mittags Pizza, abends Prawns & Steaks) ist denn auch seine Lieblingsbeiz an Bord: «Konzipiert und sympathisch wie eine Piazzetta in meinem Heimatland Italien.»

Der Pool klebt auf Steuerbord. «The Marquee» steht für das faszinierende Konzept der «Silver Ray»: Nahe am Wasser gebaut, mit fantastischer Rundumsicht, mal übers Meer, mal mitten rein in die Destination. Möglich macht’s eine architektonische Meisterleistung und Neuheit auf dem Cruiseship-Markt: Asymmetrisches Design! «Sexy für Instagrammer, eine Herausforderung für unsere Ingenieure», sagt Andrea Tonet. Und eine brutale Konkurrenz für die Platzhirsche ist Cruise-Geschäft. Krassestes Beispiel für die Asymmetrie: Der grosszügige Pool «klebt» an der Steuerbordseite. So gibt’s grenzenlos Platz: Für 280 angenehme Sunbeds, für Bars, für Lounges mit bequemen Sesseln. Die Silversea-Garantie: Selbst wenn alle 364 Kabinen (die heissen hier Suites) belegt und 728 Gäste an Bord sind – Dichtestress gibt es an Bord nie. 4000 m2 Glas wurden verbaut, um Licht ins Boot zu holen und dieses «Näher dran»-Feeling zu vermitteln. Auch die sechs Lifts sind aus Glas. 544 Crew-Mitglieder aus allen Kontinenten kümmern sich rund um die Uhr um die Passagiere. Gemeinsamer Nenner: Sehr gut trainiert, auffallend zuvorkommend. Dass die Gäste in den Restaurants mit Namen angesprochen werden, ist bei Silversea selbstverständlich. Auch die 40 Butler gehen fröhlich die Extrameile.

Regional! Das S.A.L.T.-Konzept. Die Silver Ray ist das zwölfte Schiff der edlen Silversea-Flotte und (wie auch das Schwesterschiff «Nova») eine Foodie-Jacht: Neun Restaurants, zehn Bars – und ein ziemlich verrücktes Konzept: S.A.L.T – ein kulinarisches Land/Wasser-Programm. Da gibt’s «S.A.L.T. Lab», eine grosszügige, gestylte Kochschule an bester Lage, mit 25 Arbeitsplätzen. «Dirty hands» sind angesagt. Die Gäste packen zu, kochen unter professioneller Anleitung regionale Spezialitäten. In der «S.A.L.T. Bar» (mit grandioser Terrasse) lassen sich kulinarische Erfolge feiern. Und dann ist da noch «S.A.L.T. Kitchen»: Das Menü passt sich der Destination an, bereits 290 Gerichte aus der ganzen Welt sind ausgetestet und rezeptiert, der Kontakt zu lokalen Lieferanten hergestellt.

Chef Stefano ist ein Ortolani-Schüler. Der Mailänder Stefano Gdoudi ist der Chef, der seine Karte jeden Abend neu schreiben muss. Er arbeitete in der 16-Punkte-Brigade von Marco Ortolani im «La Réserve» Zürich, ehe er auf der Silver Ray anheuerte. «Eine Challenge», sagt Stefano, «mit den lokalen Produzenten wird es manchmal knifflig.» Chef Stefano überrascht vor Cadiz mit Croquetas, Zarangollo und Codorno (Wachteln), mit Portweinjus und Patatas a lo pobre («Arme-Leute-Kartoffeln) und plant gerade die nächste «Cooking Class»: Vor Valencia muss es eine «Paella Valenciana» sein, mit Bomba-Reis, Güggel, Chüngel und Rosmarin-Zweigen.

Pizza beim Netflix-Star. «S.A.L.T.» gibt’ auch an Land. Silversea macht Unmögliches möglich: Marktspaziergang und Lunch mit Ikone Mauro Colagreco in Menton, Besuch bei Italiens berühmtesten Pizzaiolo Franco Pepe (Netflix!) in Sorrento. Rendez-vous mit «50 Best»-Star Virgilio Martinez in Lima. Tipp: Die Cooking Classes und die kulinarischen Landausflüge sind immer ausgebucht. Schon vor der Anreise reservieren!

«Greenstronomy» in Lalique-Restaurant. Zurück an Bord. Im Nobelrestaurant «La Dame» tragen die Gäste keine «Lätzchen» wie im «The Marquee», die Kellner dafür weisse Handschuhe. «Bonsoir, Monsieur» und nicht wie sonst an Bord «Good evening, Sir», lautet hier vornehm die Begrüssung. Draussen in der Küche steht für ein paar Tage ein Zweisterne-Koch: Jean-Luc Rabanel aus Arles, der bereits seit 20 Jahren auf grüne Küche setzt («Greenstronomy») und jetzt auf der Silver Ray als «Master Chef» auftritt. Er trainiert gerade seinen Nachfolger: Ein junger Inder wird seine Menüs künftig zubereiten. Der beste Gang ist wirklich grün. «Monochromie Verte» heisst er: Grüne Ravioli mit Kräutern & Ricotta, Erbsli, Bohnen, Gambas-Bouillon und auf der Pasta ein gebratener Hummerschwanz. Monsieur Rabanel mag den Zirkus: Eine simple Kartoffel/Lauch-Suppe («Crémeux de Blancs de Poireaux et Pommes de terre, Lamelles de Truffes et Caviar d’Osciètre») wird unter einer mächtigen Cloche aufgetragen; der versprochene Kaviar (aus italienischer Zucht) ging bedauerlicherweise vergessen. Im «La Dame» ist der Basler Unternehmer Silvio Denz gut vertreten: «Lalique»-Objekte prägen das Restaurant. Und seinen Sauternes «Château Lafaurie-Peyraguey» gibt es sogar glasweise. An Bord ist fast alles im Preis inbegriffen. Ausnahme: Das Diner im «La Dame» kostet 160 Dollar.

Kaviar-Spaghetti. Auf Wunsch al dente. Geheimtipp an Bord: «La Terrazza»! Italienische Küche, auf Wunsch «al fresco» auf der zauberhaften Terrasse. Die Abendkarte ist smart: In der Abteilung «Quintessence» sind beliebte italienische Klassiker gelistet (Tagliolini aglio, olio, peperoncino e bottarga, Filetto di Fassona), aber dabei soll’s nicht bleiben. «Adventure Menu» heisst die Alternative, mit gar nicht so abenteuerlichen Gerichten aus der neuen italienischen Küche: Risotto al porro fondente, caprino und Agrodolce-Sauce, Branzino auf Kohl mit Prosecco-Sardellensauce. Auch das Filetto wird so zubereitet wie es noch keine Nonna in ganz Italien gemacht hat: Mit Miso. «La Terrazza» ist auch mittags eine erstklassige Adresse. Geizig sind die Jungs von Silversea nicht: Kaviar Spaghetti, Kaviar aus der Lachsforelle, Kaviar auf dem Ei, pochierter Hummer, Austern und Königskrabben auf dem Buffet! In der Küche steht kein Italiener, sondern Chef Abdenazzate aus Marokko; er macht das mit Begeisterung und auch sehr gut. Kleiner Tipp: Die Amerikaner, die an Bord in der Mehrheit sind, haben es bei der Pasta nicht so mit den Garzeiten. Wer Spaghetti & Co, beim Maître aber ausdrücklich «al dente» bestellt, läuft zufrieden raus.

Chef Anne-Mari & ihre 98 Köche. Nebenan ins «Kaiseki» sollte man eher abends hin: Ramen, Sushi & Sashimi zum Lunch sind korrekt, aber wenig aufregend. Beim Omakase-Dinner ist «Surf & Turf» im Silversea-Stil der Höhepunkt: Wagyu Beef (Miyazakigyu, ein Top-Produkt!) & grillierter Hummerschwanz, mit Miso und Yuzu-Butter, dazu ein japanisches Bierchen oder Sake. Executive Fleet Chef bei Silversea und damit auch Boss der 98 Köche (!) in der Galley ist eine Powerfrau: Anne-Mari Cornelius aus Südafrika.

 

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