320-Grad-Sicht auf der Bar-Terrasse. In Hamburg-City ist die Hierarchie klar geregelt: Das «Vier Jahreszeiten» an bester Lage und mit zwei beeindruckenden Restaurants («Haerlin», «Nikkei Nine») ist der Platzhirsch. Aber da gibt es noch einen Herausforderer: «The Fontenay», ein Hotel im Park, an der Alster, mit allem, was Freude macht: Viel Grün. Viel Ruhe. Herausragende Küche. In die «Fontenay Bar» in Etage 6 pilgern auch die Hanseaten: 320-Grad-Sicht auf alle fünf Hamburger Hauptkirchen, auf Innen- und Aussenalster, auf die Elbphilharmonie, Signature-Cocktails von Barchef Rocco Tolomeo. Der Besitzer der 100-Millionen-Immobilie lebt in der Schweiz: Milliardär und Unternehmer Klaus-Michael Kühne (Schindellegi SZ, Kühne &Nagel).

Lakeside Restaurant im Hotel The Fontenay, Hamburg, DE

Die «Lakeside»-Crew: Chef Pâtissier Marco D'Andrea, Restaurant Manager Michel Buder, Executive Chef Julian Stowasser und Sous Chef Robin Henne (v.l.).

Chef Stowasser für Speinle. Wer hier kocht, ist Sache des Besitzers. Den jungen Schweizer Cornelius Speinle, (GaultMillaus Star im Ausland 2019), hat er entdeckt, gefördert - und trotz Starterfolg wieder vertrieben. Der bizarre Streit zwischen Kühne und Speinle wurde in den Medien («Stern». «Spiegel», «Bild») ausgetragen. Die hohen Küchenkosten wurden Speinle zum Verhängnis. Jetzt steht Julian Stowasser im «Fontenay» am Herd, ausgebildet bei Stars wie Jan Hartwig, Claus-Peter Lumpp und Sven Elverfeld. Er freut sich gerade über den zweiten Michelin-Stern, den er mit viel Arbeit, Kreativität und mit guten, aber nicht überteuerten Produkten vom Himmel geholt hat. Preis für den Siebengänger: 265 Euro.

«Seafood-Platte» vom anderen Stern. Ein paar seiner Gerichte sind überragend: Die sanft gegarte Seeforelle mit Sauerklee und Beurre blanc. Der geduldig geschmorte Rehnacken mit geeister (!) Gänseleber, vor allem aber die «Früchte des Meeres»: Carabinero, Moules de Bouchot, Pulpo und Garnelen (verpackt in eine elegante Gyoza) im Teller, dazu eine aufregende Sauce mit Curryschaum, Zitronengras, Granny Smith und Mini-Pak Choi. Der Gang des Abends! An Julians Seite zwei Stars der Branche: Die selbstbewusste Sommelière Stefanie Hehn («Master Sommelier», Court of Master Sommeliers, London) und der italienische Dessertkünstler Marco d’Andrea. Zum «Afternoon Tea» serviert Marco Scones, Sandwiches und «Süsskram»; so nennt er lässig Marco seine Torten und spektakulären Kreationen.

Seeforelle mit Spargel Lakeside Restaurant im Hotel The Fontenay, Hamburg, DE

Sensationell: Julian Stowassers Seeforelle mit Sauerklee und Beurre blanc.

Rehnacken Lakeside Restaurant im Hotel The Fontenay, Hamburg, DE

Fleischgang mit Ausrufezeichen: geschmorter Rehnacken mit geeister Gänseleber.

Stefan Wilkes Hanseatenschnitte. Der Gegenentwurf zu Fine Dining im «Lakeside»: Das unkomplizierte Gartenrestaurant «Parkview». Hier schreibt Stefan Wilke die Karte. Er war jahrelang überragender Küchenchef auf der berühmten «MS Europa», bleibt jetzt der Familie zuliebe an Land. Dass er in «The Fontenay» anheuerte, ist kein Zufall: Klaus-Michael Kühne ist einer der grossen Aktionäre von HapagLloyd, lernte ihn an Bord kennen und schätzen. Wilkes Küche? Die «Hanseatenschnitte» (reichlich Beef Tatar, nicht allzu viel Kaviar von kleinem Korn). Königsberger Klopse. Wiener Schnitzel. Seezunge vom Grill mit Beurre Blanc. 

Alles rund. 14 000 m2 Glas! «Die grüne Stadt im Wald» heisst Hamburg in einer japanischen Übersetzung. «The Fontenay» ist das grüne Hotel dazu, in einem 10 000m2 grossen Park, mit 130 Jahre alten Platanen und Sicht auf die Alster. Der Hamburger Stararchitekt Jan Störmer hatte offenbar alle Freiheiten: Er baute ohne Ecken und Kanten, alles ist rund im «Fontenay», praktisch jeder Einrichtungsgegenstand eine Spezialanfertigung. 14 000 m2 Glas prägen die Fassade. Das Atrium ist 27 Meter hoch. Prunkstück ist die sieben Meter hohe Lichtskulptur mit 140 LEDs. Eine Bibliothek mit 1000 Büchern und ein «Smoker’s Room» (mit eher kleiner Zigarrenauswahl) gehören zum Angebot. In «The Fontenay» ist alles etwas luxuriöser. Auch der Spa auf 1000 m2 in der sechsten Etage: 20- Meter-Innen-und Aussenpool, Sauna mit Panoramablick über die Stadt!

Regenwald-Dusche & Riesenbett. Die 130 Zimmer und Suiten (ab 355 Euro) sind von beeindruckender Grosszügigkeit und Eleganz; fantastische Terrassen, mindestens 43m2 gross, 2,85 Meter hoch, Echtholzparkett, 2,10 Meter Matratzenlänge, (Regenwald-)Dusche de luxe; per Knopfdruck regelt man Temperatur und Lichtspiel. Beeindruckend sind die grosszügigen, elegant ausgestatteten Terrassen mit Blick auf Park und Alster. Die Wege ins Stadtzentrum sind kurz: Zehn Minuten Joggen, 15 Minuten Spazieren, 12 Euro mit Uber. Auch der Concierge hat’s drauf: Ticket für Elbphilharmonie oder St. Pauli-Match? «Das kriegen wir hin.» 

Fazit: Hamburg ist immer eine Reise wert. «The Fontenay» im Grünen ist die perfekte Adresse für den Kurztrip in den Norden.

 

>> www.thefontenay.com

 

Fotos: HO