A family affair. Das gibts nur einmal im Land: «Das Beau-Rivage» in Genf ist seit über 150 Jahren in Familienbesitz. Die Geschwister Jacques Mayer und Catherine Nickbarte Mayer sind die stolzen Besitzer. Sohn Alexandre Nickbarte-Mayer ist der junge General Manager – in fünfter Generation. Das «Beau-Rivage» ist Teil seiner DNA: «Wir führen das Hotel wie ein Privathaus. Wir öffnen den Gästen unsere Türen. Viele von ihnen sind langjährige Stammgäste geworden.»
Der Sternenhimmel! Alexandre Nickbarte-Mayers «Antrittsgeschenk»? Sechs neue Duplex-Suiten in der fünften und sechsten Etage, alle riesengross (ab 100 m2), aber unterschiedlich geschnitten und sehr stilvoll eingerichtet. Besonderes Merkmal: Man blickt nicht nur auf den „Jet d’eau“ und aufs Mont Blanc-Massiv, sondern auch in den Sternenhimmel – dank Glasscheiben über dem Bett! Das Hotel verfügt neu über 95 Zimmer und Suiten.
Die Bretagne im Teller. Das «Beau-Rivage» hat einen exzellenten Botschafter: Der hochbegabte Franzose Dominique Gauthier ist seit 1992 im Haus, war bereits «GaultMillaus Koch des Jahres» (2009) und entwickelt seine 18-Punkte-Küche stetig weiter. Im Mittelpunkt: Das Beste aus der Bretagne: Ormeau (eine Art Abalone), Oursin (Seeigel), Jakobsmuscheln. Er kennt «seine» Fischer persönlich, besucht sie immer wieder in den Häfen von Plouguerneau und Erquy, akzeptiert nur die besten Qualität. Sehr eng ist die Beziehung auch zu ehrgeizigen Genfer Produzenten: Cardons gibt’s, aber auch grüne Linsen oder ein Schwein aus dem Dörfchen Jussy. Chef Gauthier serviert davon die Schweinbrust (karamelisiert), die Füsschen und die Öhrchen. Nose to tail!
Mama ist der Boss! Bemerkenswert auch das zweite Restaurant im Haus: Das thailändische «Patara» (14 Punkte), Seit 14 Jahren kocht hier ein Lady-Chef, Miss Jumnang Noradi. Ihre engsten Mitarbeiter an Wok und Herd: Ehemann Wattana. Und Sohn Natdanai. Best of? Ein Körbchen voller «steamed dumplings» (Ravioli mit Crevetten und Poulet). Ein ziemlich scharfes Süppchen mit Scampi. Ein Curry mit Beef. «Wählen Sie das Green Curry», empfiehlt Gastgeber Pascal Brault, «das ist die Spezialität der Chefin.»
30 000 Flaschen! Der Keller des «Beau-Rivage» ist eine Schatzkammer. Jede Generation hat grosszügig zugekauft, jeder Sommelier drückte der Sammlung den Stempel auf. Die «grossen Etiketten» gibts kistenweise, was Weinfreunde aus der ganzen Welt nach Genf lockt. Trotzdem empfiehlt Sommelier Vincent Debergé immer wieder Entdeckungen aus der Schweiz: Einen «Lafnetscha» etwa aus Visp oder einen «Viognier» vom Genfer Weinmaker Jean-Pierre Pellegrin.
Sterne & Punkte. Fünf-Sterne-Hotel. Mitglied der Swiss Deluxe Hotels. 18 GaultMillau-Punkte und ein Michelin-Stern für das «Le Chat Botté» (Tipp: «Chef’s Table» in der Küche reservieren!). 14 Punkte für das «Patara». DZ ab 500 CHF. www.beau-rivage.ch