«Peninsula Green»! So heisst das dezente Grün, das Rolls-Royce immer dann einsetzt, wenn das «Pen» seinen Fuhrpark aufrüstet. Bester Kunde ist das «Peninsula» in Hongkong: 14 neue Rolls-Royce Phantom stehen draussen vor der Hoteleinfahrt. Dazu für besondere Tage und ganz besondere Gäste ein Rolls-Royce Phantom II Baujahr 1934. Fuhrpark-Chef (mit Büro im Hotel) ist Mister Martin Oxley. Er hat sich früher um die Rolls-Royce der Royal Family in London gekümmert. Heute steht er im Werk, wenn die Wagen fürs «Pen» gebaut werden (längerer Radstand, grösserer Kofferraum, 15 Lautsprecher für den perfekten Sound). Mister Oxley schickt seine Driver an die «Sir Henry Royce Training School» nach England ins Fahrtraining. Das Bedienerhandbuch wurde für sein Team auf Chinesisch übersetzt. Oxleys Boss in Hongkong ist eine Frau: die Chinesin Rainy Chan. Sie findet die Rolls grossartig. Aber etwas unpraktisch fürs Shopping: Also bestellte sie noch zwei Minis. Auch mit livriertem Chauffeur. Auch mit WLAN. Auch in «Peninsula Green». Die Anreisevariante für Super-VIPs: im Helikopter, Landung auf dem Dach – schneller kommt man nicht unter die Dusche.
Zimmer mit Fingernagel-Trockner. Die zierliche Miss Rainy, vom Management gefördert, von den Gästen bewundert und von den 900 Mitarbeitern verehrt, verpasste der «Grande Dame of the Far East» eine dramatische Frischzellen-Kur. Alle 300 Zimmer und Suiten im Haus wurden zum 85. Jubiläum renoviert und mit der besten In-Room-Technologie der Welt ausgestattet. Das «Pen» leistet sich ein 37-köpfiges Research- und Innovationsteam mit dem Ziel, die perfekten Zimmer zu bauen. Auch der routinierte Reisende staunt. Am Bett und auf dem Schreibtisch stehen Tablets, die in elf Sprachen Auskunft geben: Restaurant-Menüs, Hotel-Dienstleistungen, Ausgehtipps («PenCities-Guide»), Aussentemperatur. Auch Klimaanlage, Audio und Video und Vorhänge werden via Tablet gesteuert. Die Telefonie in die weite Welt ist gratis. Hübsche Details machen das Leben in diesem Hotel angenehm: Rund um eine kleine Nespresso-Maschine wurde ein ganzer Nespresso-Schrank gebaut. In der Badewanne drückt man den «Spa-Button», um die Beleuchtung zu dimmen und entspannende Spa-Musik erklingen zu lassen. Weibliche Gäste staunen über ein kleines, feines Tool – den Fingernagel-Trockner.
Chef Florian und 125 Köche. «The Peninsula» ist ein Gourmet-Hotel. Und ein Schweizer rockt die Küchen: Florian Trento (kocht auch für die Swiss) leitet seit fast 30 Jahren die 125-köpfige Brigade (und eine eigene kleine Schokoladenfabrik!). Das Angebot ist breit, reicht vom Swiss Fondue und Zürcher Geschnetzeltem in der sehr gut besuchten «Chesa» bis zur Peking Duck im «Spring Moon». Die besten Restaurants im Haus? Das «Felix» ganz oben im Tower, designt von Philippe Starck, hat Magnetwirkung: molekulare Drinks an der Bar, «Modern European Cuisine»,oft ziemlich ausgeflippt! Das Gericht «Pizza» (japanisches Kirishima-Schwein, Sardellen, Kapern, Parmesan, Tomaten, Mozzarella) wird nicht wie sonst im Haus auf teurem Porzellan serviert, sondern pizzamässig in einer Kartonschachtel. «Oishii», kann man da nur sagen, «hervorragend»!). Unser Favorit ist das «Spring Moon»: Chef Frankie serviert grossartige Dim Sum, knusprige Peking Duck, saftiges Suckling Pig und Dutzende von raffinierten chinesischen Plättchen, auch für Vegetarier. Natürlich fehlen die sündhaft teuren Abalones ebenfalls nicht auf der Karte.
Schlangestehen für den «High Tea». Noch mehr Gäste als das «Spring Moon» zieht nur der High Tea in der imposanten Lobby an. Täglich 300 Gäste stehen geduldig in «the queue», um sich einen Platz zu ergattern. Ein riesiges Orchester spielt auf, weiss gekleidete Pagen schleppen tapfer Dutzende von Louis-Vuitton-Koffern durch die Halle. Sehen und gesehen werden. Fotos und Selfies im Sekundentakt. Hotelgäste haben es besser: Sie müssen nicht Schlange stehen, werden direkt und diskret an der Warteschlange vorbei zum High Tea geleitet. Langweilig wird es im «Peninsula» keine Sekunde. Entspannen kann man im römischen Hallenbad im 9. Stock (mit Sonnenterrasse und imposanter Aussicht) und im Spa, Shoppen in den «Peninsula»-Arkaden: 80 Shops sind eingemietet, und keiner der ganz grossen Designer will es sich leisten, hier nicht vor Ort zu sein. Selbst eine coole Nightlife-Adresse fehlt nicht: «Salon de Ning», mit Livemusik. Genug für die Gäste, nicht genug für die Chefin: Rainy Chan ist nicht nur der Boss in Hongkong, sie leitet aus der Ferne, via iPad und mit Kurztrips, auch noch das ebenfalls sehr beeindruckende «Peninsula» am Chao Phraya River in Bangkok. Rainy mit zenmässiger Gelassenheit und sanftem Lächeln: «Die Company hat viel für mich getan. Jetzt gebe ich der Company viel zurück.»