Text: Kathia Baltisberger

Riechen Sie das? Es ist der Guetsli-Duft, der momentan aus jeder Schweizer Küche steigt. Denn geht es um diese weihnachtliche Back-Tradition sind wir ganz vorne mit dabei. Mailänderli, Spitzbuben, Brunsli – Jahr für Jahr landen die gleichen Kekse in der Dose. Wieso eigentlich? «An Weihnachten will niemand etwas Neues. Das gilt fürs Essen genauso wie für Guetsli», sagt Globus-Foodscout Richi Kägi. «Unsere Traditionen sind grossartig und die müssen wir uns auch bewahren.» Ab und zu stolpere er mal wieder über etwas Unbekanntes, wie Lübecker Kokosmakronen. Doch auch Kägi verspeist in der Adventszeit die üblichen Verdächtigen. 

Weihnachtsguetsli Delicuisine Globus

Die Delicuisine-Rezepte stammen von Stephanie Ehrensberger bzw. ihrer Mutter und der Grossmutter. Richi Kägi ist Fan.

Weihnachtsguetsli Delicuisine Globus

Schweizer lieben traditionelle Guetsli. Ab und zu etwas Variation schadet aber nicht. Z.B. mit den Wallnus-Marzipan-Rhomben.

Kindheitserinnerungen. Dass wir Schweizer so sehr auf diese Guetsli-Tradition bedacht sind, hat auch damit zu tun, dass wir seit Kindesbeinen auswallen, ausstechen und verzieren. Das war auch bei Klein Kägi nicht anders. «Bei mir hat das auch sehr viel mit Kindheitserinnerungen zu tun. Wir hatten damals ja nicht viel, aber Guetsli lagen immer drin. Denn es braucht keine teuren Zutaten», sagt Kägi. Heute greift er seltener zu Wallholz und Förmli. Und wenn dann zusammen mit seinen Enkeln. «Das ist toll, jedes Kind kann etwas machen. Auch die kleinsten.» Aus der Übung ist er aber nicht gekommen. «Man muss sich ja nicht gross konzentrieren. Guetslen hat fast schon etwas Meditatives.»

 

Einfache Zutaten, hohe Qualität. Doch so simpel die Sache auch ist, hat Kägi noch ein paar Tipps, um die Guetsli-Produktion zu optimieren. Altes Mehl, das schon ewig im Küchenschrank steht, sollte man ersetzen. «Bei Rezepten mit Schokolade sollte man auf eine qualitativ hochwertige zurückgreifen. Da merkt man einfach den Unterschied. Ich empfehle eine von Taucherli, eine mit 80 oder 90 Prozent Kakao-Anteil.» Weitere Tipps: «Achten Sie darauf, den feinsten Kristallzucker zu nehmen. Und wählen Sie nicht zu grosse Formen. Niemand will vier Mal abbeissen.»
 

Weihnachtsguetsli Delicuisine Globus

Etwas Fruchtiges gefällig? Die Zitronenschnitten wären genau das Richtige. 

Weihnachtsguetsli Delicuisine Globus

Für Kägi hat Guetsli backen etwas Meditatives.

Alle Rezepte! Kägi wäre nicht Kägi, wenn er nicht auch für Weihnachtsguetsli ein Rezept parat hätte. Die Lorbeeren dafür kann er allerdings nicht selbst einheimsen. «Eine Freundin von mir, Stephanie Ehresnberger, macht jeweils ein richtiges Back-Hapenning, fertigt Tonnenweise Guetsli. Daneben wird Champagner getrunken. Und ihre Guetsli sind wirklich die besten, die ich je hatte. Die Rezepte stammen von ihrer Mutter und ihrer Grossmutter.» Kägi darf sie aber auf Delicuisine teilen – und wir auf dem GaultMillau-Channel. 

 

www.globus.ch/delicuisine