Zu schön für den Keller? Unsere Keller sind auch nicht mehr, was sie einmal waren. Grosse Temperaturunterschiede setzen dem Wein zu. Deshalb setzen viele Weinfreunde und Sammler auf smarte Weinschränke. Die Szene boomt, neue Player drängen auf den Markt. V-Zug ist mit verschiedenen Linien am Start, und auch die skandinavische Marke Asko will die Schweiz erobern. Weinschränke sind längst nicht nur «Gebrauchsgegenstand». Sie sehen mittlerweile so unverschämt gut aus, dass sie sich auch im Wohnbereich oder in einer offenen Küche gut machen. Asko zeigt: Mit modernen Weinschränken lassen sich auch Design Awards gewinnen.
«Gebaut für die Ewigkeit.» Allen guten Weinschränken gemeinsam: Sie bieten drei verschiedene Temperaturzonen an. Sie kontrollieren die Luftfeuchtigkeit, sind praktisch vibrationsfrei. Der Weinfreund wird verwöhnt: Die ausziehbaren Regalbretter sind aus hochwertigem Holz, werden zur Bühne für besonders liebgewordene Weine. 190 Flaschen können elegant und «sicher» gelagert werden. Selbst ein kleiner Servierbereich mit Platz für Gläser und Karaffen lässt sich einrichten. Das Licht lässt sich individuell einstellen. Verschiedene Apps und eine Kamera (!) unterstützen die Sammler bei ihrem Hobby. Billig sind Weinschränke nicht (Asko: 6990 CHF), aber sie sind «gebaut für die Ewigkeit», verspricht Asko.
So macht’s der «Sommelier des Jahres». Das Thema Weinschränke beschäftigt auch Stefano Petta («Widder» Zürich), GaultMillaus «Sommelier des Jahres 2024»: «Weinschränke machen Sinn. Man sollte zu grosse Temperaturschwankungen vermeiden. Ein Keller mit Temperaturen zwischen 13 und 15 Grad wäre ideal. Meine Eltern leben im Kanton Uri und haben noch einen richtig guten Weinkeller. Da wird es auch im Sommer nie wärmer als 15 Grad und im Winter nie unter 12. Hier lagere ich einen Teil meiner Weine.» Der andere Teil ruht im Weinschrank. Er steht in Pettas Wohnzimmer, «da muss ich nicht für jede Flasche in den Keller steigen».
«Weiss: 8 Grad. Rot: 15 Grad.» Wie stellt der Profi seine Temperaturzonen ein? Stefano Petta: «Weissweine und Champagner lagere ich bei acht Grad, Rotweine bei 15. Rotweine erwärmen sich vor allem im Sommer ja sehr schnell.» Darf’s im Notfall auch mal ein Eiswürfel im Glas sein? «Geht gar nicht», sagt der Top-Sommelier leicht entsetzt. Alternative: Die Flasche zum Runterkühlen schnell ins Eiswasser stellen. Ich habe auch immer Kühlelemente im Tiefkühlfach.»
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Fotos: HO