Text: Kathia Baltisberger Fotos: Karin Heer/Olivia Pulver/Handout
Der Fleischtiger lässt sich grundsätzlich mit nichts abspeisen, das weniger als 250 Gramm wiegt. Er liebt grosse Stücke und etwas, das wortwörtlich Fleisch am Knochen hat. Doch er will nicht einfach einen Berg Fleisch verdrücken, er setzt auch auf Qualität. Schön marmoriert soll es sein. Mit viel Geschmack. Patrick Ribeiro, Metzger bei «Keller» im Jelmoli Food Market empfiehlt deshalb verschiedene Cuts vom Rindfleisch: Tomahawk, Côte de Boeuf oder T-Bone. «Wir haben auch Stücke, die wir selber hier im Food Market dry agen», sagt Ribeiro. Dem Fleischtiger muss man eigentlich nicht erklären, wie er seinen Cut zubereiten muss – er weiss es genau. Auf Marinaden verzichtet er meistens und würzt nur mit Salz und Pfeffer. Ein Purist.
Filet und Entrecôte sind diesem Grilltypen viel zu langweilig. Er will etwas Ausgefallenes, das nicht auf jedem Grill liegt. Da ist er mit verschiedenen Second Cuts natürlich gut bedient: Flanksteak, Hanging Tender oder Onglet bieten sich an. Die Stücke sind wesentlich interessanter als die gängigen Edelstücke. Wer sich an ein Grosse Pièce wagen will, der sollte einen Lammgigot ausprobieren. Und in der Metzgerei Keller gibt es auch eine grosse Auswahl an Cuts vom Pata-Negra-Schwein. Nierstück, Filet, Rack oder auf Bestellung auch Secreto. «Weil die Tiere sich von Eicheln ernähren, ist das Fleisch sehr nussig im Geschmack», erklärt Ribeiro. Und wieso nicht Surf and Turf? Bei Döhrig im Food Market gibts alles aus Meer und See: Wolfsbarsch, Pulpo oder ein paar Riesencrevetten.
Bratwurst, Cervelat, Cipollata. Dieser Grill-Typ liebt Würste in allen erdenklichen Variationen. Eine grosse Herausforderung auf dem Grill sind sie zwar nicht, aber das ist dem Wurst-Fan auch nicht so wichtig. Aromatisch soll das Würstchen sein und knackig. Mit Senf oder ohne, das entscheidet er nach Lust und Laune. Die Metzgerei Keller ist berühmt für ihre Wiedikerli – und die dürfen an keiner Grillparty fehlen. Es gibt sie klassisch, mit Fenchel, pikant oder mit Kalbfleisch zubereitet. Doch die Zürcher Kult-Metzgerei kann noch viel mehr. Die Manesse-Schüblig ist eine feine Schweinsbratwurst, die in Blut getunkt und anschliessend geräuchert wird. Auch die Reformationsbratwurst ist eine Wurst mit Züri-Bezug. Dabei handelt es sich um eine grobe, geräucherte Schweinswurst mit Pistazien. «Die ist eigentlich zum Sieden gedacht, man kann sie aber genau so gut auf dem Grill zubereiten», so Ribeiro.
Der Minimalist mag sich nicht stundenlang auf eine Grillparty vorbereiten. Er will, dass sein Fleisch schon ready zum Grillieren ist. «Diesem Grill-Typen würde ich unsere Spiessli empfehlen», sagt Ribeiro. Es gibt Schweinsfilet-Spiesse, die mit Speck umwickelt sind. Auch die Kalb- und Rindfleisch gibt es am «Holzstäckli». Alle Spiessli sind bereits mariniert. Was genau in der Marinade drin ist, ist allerdings geheim. Und auch die Spareribs eignen sich hervorragend für Menschen, die lieber nicht zu aufwendig grillieren. Sie sind bereits mit einer BBQ-Marinade eingepinselt.
Der letzte Grill-Typ mag kein Fleisch auf seinem Rost. Er bevorzugt vegetarische oder vegane Produkte. Im Jelmoli Food Market findet er eine grosszügige Auswahl an frischem Gemüse. Blumenkohl auf dem Grill kommt immer gut. Eine ganze Rande oder ein Sellerie direkt in der Kohle gegart hat unglaublich viel Geschmack. Wer den tierischen Produkten noch nicht ganz abgeschworen hat, könnte auch einen Grillkäse von Natürli auf den Rost legen. Der «Brutzler» wird aus Zürcheroberländer Milch hergestellt und gibt es in den Geschmacksrichtungen Knoblauch-Senf, Barbecue und Provençale.