Bären
Lust auf Landgasthof? Einer der Besten steht im bernischen Utzenstorf, seit über 200 Jahren (!) schon. Der «Bären» ist ein guter Grund, die A1 für ein feines Essen zu verlassen. Martin Thommen, jahrelang Präsident der «Jeunes Restaurateurs Suisse», legt eine riesige Karte auf und sagt: «Ich bekenne mich zur klassischen Küche.» Gut so: Der «Bären» ist hervorragend gebucht. Applaus gibt’s auch von den Berufskollegen, vor allem für den Kalbsrücken, am Stück auf den Punkt gebraten, mit Carré und Filet. «Muss ja nicht immer Sous-vide-Küche sein», lacht der Chef. Wir kriegten dreierlei vom Emmentaler Kalb: saftiges Steak, geschmorte Backe und ein verblüffendes, knuspriges «Epigramm» (gezupftes Schulterfleisch, Schmorbratensauce, ausgebacken). Klassische Küche halt, grossartig.
Ein paar Gerichte kriegt der Chef nie mehr von der Karte. Die Bachforellen der Familie Hostettler aus dem nahen Kräiligen etwa, «die Feinen mit den roten Punkten». Wir bestellen sie «blau», im würzigen Sud gegart, an eleganter Haselnussbutter. Alternativen: in der Pfanne gebraten, serviert in schäumender Butter, geknüpft und gebacken mit Mayo. Das «Beste von der Bachforelle» gibt’s auch als Vorspeise: gebeizt, als Sashimi und geräuchert, an einer Estragonemulsion. Thommen mag Ravioli. Herbstvariante: ein gewaltiger Raviolo, gefüllt mit geschmortem und gezupftem Kalbfleisch, dazu wunderbare Steinpilze. Natürlich liegt im Herbst auch eine Wildkarte auf. Der «Rehrücken Schloss Landshut» ist der Stolz des Hauses; Rotkraut, Kastanien, Rosenkohl und hausgemachte Spätzli gibt’s dazu. Erstklassig der Rehpfeffer. Das Fleisch wird aus dem Rücken geschnitten, die mit Blut angereicherte Sauce ist (wie eigentlich alle Saucen im «Bären») von begeisternder Tiefe. Verführerisch auch das «Wilde Trio»: Hirschmedaillon, Rehfiletwürfel und ein kleiner Wildburger.
Und nach Kalb und Reh? Apfelkuchen natürlich, frisch aus dem Ofen! Das Rezept ist Familiengeheimnis, nur Mutter Margret Thommen und Sohn Martin wissen, wie man den wunderbaren Teig herstellt. Immerhin erfahren wir, welche Apfelscheiben draufkommen. «Wenn immer möglich Gravensteiner, sonst Granny Smith», verrät der Wirt. Das preislich attraktive Menü «Talent & Passion» ist der Stolz des Hauses. Die ganze Familie packt an, und Gastgeberin Manuela Thommen kann sich im Landgasthof mit Charme und Geschichte auf erfahrene Servicemitarbeitende verlassen. Lauschiger Garten im Sommer.
Lust auf Landgasthof? Einer der Besten steht im bernischen Utzenstorf, seit über 200 Jahren (!) schon. Der «Bären» ist ein guter Grund, die A1 für ein feines Essen zu verlassen. Martin Thommen, jahrelang Präsident der «Jeunes Restaurateurs Suisse», legt eine riesige Karte auf und sagt: «Ich bekenne mich zur klassischen Küche.» Gut so: Der «Bären» ist hervorragend gebucht. Applaus gibt’s auch von den Berufskollegen, vor allem für den Kalbsrücken, am Stück auf den Punkt gebraten, mit Carré und Filet. «Muss ja nicht immer Sous-vide-Küche sein», lacht der Chef. Wir kriegten dreierlei vom Emmentaler Kalb: saftiges Steak, geschmorte Backe und ein verblüffendes, knuspriges «Epigramm» (gezupftes Schulterfleisch, Schmorbratensauce, ausgebacken). Klassische Küche halt, grossartig.
Ein paar Gerichte kriegt der Chef nie mehr von der Karte. Die Bachforellen der Familie Hostettler aus dem nahen Kräiligen etwa, «die Feinen mit den roten Punkten». Wir bestellen sie «blau», im würzigen Sud gegart, an eleganter Haselnussbutter. Alternativen: in der Pfanne gebraten, serviert in schäumender Butter, geknüpft und gebacken mit Mayo. Das «Beste von der Bachforelle» gibt’s auch als Vorspeise: gebeizt, als Sashimi und geräuchert, an einer Estragonemulsion. Thommen mag Ravioli. Herbstvariante: ein gewaltiger Raviolo, gefüllt mit geschmortem und gezupftem Kalbfleisch, dazu wunderbare Steinpilze. Natürlich liegt im Herbst auch eine Wildkarte auf. Der «Rehrücken Schloss Landshut» ist der Stolz des Hauses; Rotkraut, Kastanien, Rosenkohl und hausgemachte Spätzli gibt’s dazu. Erstklassig der Rehpfeffer. Das Fleisch wird aus dem Rücken geschnitten, die mit Blut angereicherte Sauce ist (wie eigentlich alle Saucen im «Bären») von begeisternder Tiefe. Verführerisch auch das «Wilde Trio»: Hirschmedaillon, Rehfiletwürfel und ein kleiner Wildburger.
Und nach Kalb und Reh? Apfelkuchen natürlich, frisch aus dem Ofen! Das Rezept ist Familiengeheimnis, nur Mutter Margret Thommen und Sohn Martin wissen, wie man den wunderbaren Teig herstellt. Immerhin erfahren wir, welche Apfelscheiben draufkommen. «Wenn immer möglich Gravensteiner, sonst Granny Smith», verrät der Wirt. Das preislich attraktive Menü «Talent & Passion» ist der Stolz des Hauses. Die ganze Familie packt an, und Gastgeberin Manuela Thommen kann sich im Landgasthof mit Charme und Geschichte auf erfahrene Servicemitarbeitende verlassen. Lauschiger Garten im Sommer.