Ciani Lugano
Dario Ranza ist jetzt Rentner, kommt nur noch zwei, drei Tage pro Woche ins «Ciani». Kann er sich leisten: Mit Loris Meot steht seit Jahren ein zweiter erstklassiger Chef in der offenen Küche. Qualität ist garantiert, mal im Alleingang, mal im gut eingespielten Duo. Die Luganesi wissen das und kommen regelmässig vorbei. «Ciani»-Trümpfe: die Lage im Business- und Bankenzentrum, eine spannende Karte, dazu «le proposte del giorno», eine Terrasse und ein fantastisches Weinangebot. Letzteres ist kein Zufall: Merlot-König Luigi Zanini aus dem Mendrisiotto ist hier der Boss.
Die Tagesempfehlungen finden Anklang: Ein mächtiger Branzino nach dem anderen wird in einer noch mächtigeren Salzkruste auf riesigen Silberplatten aufgetragen, am Tisch für zwei Personen aufgebrochen und tranchiert. Auch einsame Gäste müssen nicht auf Meerfisch aus der ersten Qualitätsliga verzichten. Eine Sogliola (Seezunge) ist immer im Angebot, wird sehr klassisch und sehr gut zubereitet. Uns reizte eine andere «proposte»: Ossobuco con piselli (Erbsli) mit sorgfältig zubereiteter Sauce und elegantem Kartoffelstock; ein kleiner Löffel wird dazu serviert, um das Mark aus dem Knochen zu pullen.
Die eigentliche Karte trägt die Handschrift der beiden Chefs. Da darf es schon mal ein «Sandwich di testina di vitello» (Kalbskopf) mit Radicchio oder ein Octopus-Salat sein. Die Entenleber ist klassisch perfekt. Den Zeitgeist trifft man mit dem «Giardinetto di verdure» (Wintergemüse, roh und gekocht) oder mit dem «Crudo di ricciola e capesante»: Bernsteinmakrele und Jakobsmuschel, roh aufgeschnitten und in Sashimi-Qualität. Wir studieren die Rubrik «Zuppe e Primi» besonders intensiv und haben da unsere Lieblingsgerichte: die rassigen «Tacozette» etwa, die wie eine Carbonara zubereitet werden. Aber alle Komponenten stammen aus dem Tessin: Bergkäse, Salsiccia, Valle-Maggia-Pfeffer. Den berühmten Risotto, im Winter mit Kürbis, Taleggio und Rosmarin, lassen wir uns nicht entgehen und warten darauf gern zwanzig Minuten. Er wird von Grund auf frisch zubereitet, denn Abkürzungen bei der Risotto-Zubereitung sind für die beiden Chefs ein klares No-Go. Am Abend werden auch Schnäppchenjäger verwöhnt: «Menu serata tra amici», ein Viergänger zum Freundschaftspreis von 84 Franken.
Dario Ranza ist jetzt Rentner, kommt nur noch zwei, drei Tage pro Woche ins «Ciani». Kann er sich leisten: Mit Loris Meot steht seit Jahren ein zweiter erstklassiger Chef in der offenen Küche. Qualität ist garantiert, mal im Alleingang, mal im gut eingespielten Duo. Die Luganesi wissen das und kommen regelmässig vorbei. «Ciani»-Trümpfe: die Lage im Business- und Bankenzentrum, eine spannende Karte, dazu «le proposte del giorno», eine Terrasse und ein fantastisches Weinangebot. Letzteres ist kein Zufall: Merlot-König Luigi Zanini aus dem Mendrisiotto ist hier der Boss.
Die Tagesempfehlungen finden Anklang: Ein mächtiger Branzino nach dem anderen wird in einer noch mächtigeren Salzkruste auf riesigen Silberplatten aufgetragen, am Tisch für zwei Personen aufgebrochen und tranchiert. Auch einsame Gäste müssen nicht auf Meerfisch aus der ersten Qualitätsliga verzichten. Eine Sogliola (Seezunge) ist immer im Angebot, wird sehr klassisch und sehr gut zubereitet. Uns reizte eine andere «proposte»: Ossobuco con piselli (Erbsli) mit sorgfältig zubereiteter Sauce und elegantem Kartoffelstock; ein kleiner Löffel wird dazu serviert, um das Mark aus dem Knochen zu pullen.
Die eigentliche Karte trägt die Handschrift der beiden Chefs. Da darf es schon mal ein «Sandwich di testina di vitello» (Kalbskopf) mit Radicchio oder ein Octopus-Salat sein. Die Entenleber ist klassisch perfekt. Den Zeitgeist trifft man mit dem «Giardinetto di verdure» (Wintergemüse, roh und gekocht) oder mit dem «Crudo di ricciola e capesante»: Bernsteinmakrele und Jakobsmuschel, roh aufgeschnitten und in Sashimi-Qualität. Wir studieren die Rubrik «Zuppe e Primi» besonders intensiv und haben da unsere Lieblingsgerichte: die rassigen «Tacozette» etwa, die wie eine Carbonara zubereitet werden. Aber alle Komponenten stammen aus dem Tessin: Bergkäse, Salsiccia, Valle-Maggia-Pfeffer. Den berühmten Risotto, im Winter mit Kürbis, Taleggio und Rosmarin, lassen wir uns nicht entgehen und warten darauf gern zwanzig Minuten. Er wird von Grund auf frisch zubereitet, denn Abkürzungen bei der Risotto-Zubereitung sind für die beiden Chefs ein klares No-Go. Am Abend werden auch Schnäppchenjäger verwöhnt: «Menu serata tra amici», ein Viergänger zum Freundschaftspreis von 84 Franken.