Reto Brändli, willkommen zurück in der Schweiz.

Ich freue mich, ins «Giardino» zurückzukehren. Ich habe bereits vier Jahre hier gearbeitet, war bei Rolf Fliegauf Chef de Partie auf allen Posten. Es war die beste Zeit meines Lebens.
 

Fliegauf hat seine Nachfolge gleich selbst geregelt und Sie ins «Giardino» zurückgeholt. Richtig?

Rolf war erst mein Chef, dann mein Mentor. Und jetzt ist er mein Freund. Er hat mich zusammen mit seiner Frau Jenny, die ja Berlinerin ist, regelmässig im «Adlon» besucht, und ich kam jeden Sommer für ein paar Tage ins «Giardino». Im August habe ich dann mit Philippe Frutiger und Rolf erstmals über eine Rückkehr gesprochen.
 

Eigentlich gab’s keinen Grund zum Wechsel. Sie haben in Berlin Erfolg.

Mir gefällt’s im «Adlon» ausgezeichnet, und ich habe mich auch nie um eine andere Stelle beworben. Aber eine Chance wie das «Giardino» darf man sich nicht entgehen lassen. Ich wusste auch: Irgendwann mal will ich zurück in die Schweiz.
 

Sie starten erst am 1. April in Ascona.

Ich will meinen Job in Berlin professionell zu Ende führen. Weihnachten und Neujahr sind fürs «Adlon» wichtige Termine. Das Hotel soll auch genügend Zeit haben, meine Nachfolge zu regeln. 
 

Adlon Berlin

Brändlis Revier: Das berühmte «Adlon» beim Brandenburger Tor in Berlin.

Aussenansicht Sommer Eingang des Giardino Ascona. Giardino Ascona Ascona, 11.1.2017 © HO

Brändlis neues Revier: Das «Giardino» Ascona. Er ist ab 1. April Chef im «Ecco».

Bringen Sie ihre Berliner Zweisterne-Brigade mit ins Tessin?

Nein. Ich übernehme das Team von Rolf Fliegauf. Die Jungs arbeiten hervorragend, und viele Köche kenne ich ja schon länger. Ich habe mich letzte Woche beim Team bereits vorgestellt.
 

Rolf Fliegauf kochte 18 Jahre brillant. Einen Bezug zum Tessin war in seinen Menüs nie auszumachen. Bei Ihnen wohl auch nicht.

Also einen Risotto wird es im «Ecco» nicht geben. Ich bleibe meinem Stil treu.
 

Sie führen beide «Ecco», Ascona und St. Moritz-Champfèr?

Ja. Ich mag beide Regionen sehr. Ich habe lange im Engadin lange gearbeitet. Und das Tessin ist eh mega.
 

Der GaultMillau-Channel hat Ihren «Transfer» am Montag publik gemacht. Wie waren die Reaktionen?

Gewaltig! Ich hatte innert kürzester Zeit 50 WhatsApp auf dem Handy. Freunde und Köche haben sich gemeldet, natürlich auch viele Lieferanten.


www.giardino-ascona.ch
 

Fotos. Thomas Buchwalder, Gerrit Meier, HO