Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Thomas Buchwalder/Jan C. Brettschneider
Weltreise. Christian Hümbs, Juror bei «Das grosse Backen» auf Sat 1, macht eine wilde Reise um die Welt. Er startet in seiner Heimat Deutschland, setzt nach England über, jettet von Nord- nach Südamerika. Er kommt bis ins ferne Australien und wieder zurück nach Europa. Sein neuestes Buch heisst «Back dich um die Welt» und beinhaltet 90 süsse Rezepte aus aller Herren Länder. Bei den meisten Rezepten handelt es sich um Klassiker in den jeweiligen Ländern, aber es gibt auch moderne Kreationen.
Exotische Gewürze. Hümbs faszinieren vor allem auch die verschiedenen Gewürze, die in den verschiedenen Ländern zum Einsatz kommen. Vietnamesischer Zimt, Mumbay Curry, Rosenwasser oder Tonkabohnen. Am liebsten sind ihm aber immer noch Vanille und Zimt. «Beide lassen sich in jedes Rezept einbauen, ohne dass ihr Geschmack zu dominant wird.» Und Hümbs lädt seine Leser dazu ein, selbst zu variieren. So müsse der Hefekuchen Babka nicht zwingend mit Schokolade gefüllt werden. Auch Kirsch- oder Himbeerkonfitüre passe. Wichtig ist für ihn lediglich, dass man auf die Saisonalität und die Qualität der Produkte achtet. «Wer meint, aus minderwertigen Produkten könne man die hochwertigsten Kreationen zaubern, der ist auf dem Holzweg.»
Schweiz, Frankreich, Peru. Hümbs' Weg startet mit Aachener Printen und Franzbrötchen (sein Lieblingsrezept). Auch Rezepte aus seiner Wahlheimat Schweiz sind dabei: Bündner Nusstorte und Schweizer Batzen. Natürlich dürfen die Klassiker der französischen Pâtisserie nicht fehlen: Saint-Honoré-Torte, Brioche und Croissants. In Südamerika wirds deftig: Picarones! Das sind frittierte Ringe aus Kürbis und Süsskartoffel mit Gewürz-Sirup. «Das ist wirklich ein interessantes Rezept, das habe ich von einem Mitarbeiter, der länger in Südamerika in den Ferien war.»
Eigener Stempel. Und genau so kam Hümbs an die Rezepte. «Ich habe natürlich nicht alle Länder besucht. Aber ich habe viele Freunde, die mir Rezepte geschickt haben. Ich habe mir die Freiheit genommen, ihnen meinen ureigenen Stempel aufzudrücken», so Hümbs. So schichtet er zum Beispiel die Kardinalsschnitte aus Österreich mit Mokkasahne ein. Das Resultat? «Hammermässig». Und wer gar nicht so gerne backt, aber auf Backwaren steht, dem empfiehlt Hümbs in den hohen Norden zu reisen. «Dänemark und Schweden sind für mich zwei absolute Highlights!» Zeit für neue Inspiration hat auch Hümbs selbst. Der Deutsche arbeitete bis vor kurzem im Dolder Grand in Zürich. Jetzt arbeitet er an neuen - noch streng geheimen - Projekten. Nur so viel: «Ich bleibe in Zürich. Für mich ist Hamburg die schönste Stadt der Welt, aber Zürich nähert sich langsam an», schwärmt er.