Der «Carrello» rollt von Tisch zu Tisch. Hier checkt man gerne ein. Zum vergnüglichen Business-Lunch. Zum Nachtessen unter Freunden. Vor und nach der Premiere im Opernhaus. Rudi Bindella ist der Hausherr, und damit ist schon einiges garantiert: Eine unaufgeregte, aber herzhafte italienische Küche. Eine ausgezeichnete Weinkarte. Und Kellner, die ihre Clientèle kennen und stolz sind auf ihren Beruf. Im Winterhalbjahr rollt mittags der silberne «Carrello» von Tisch zu Tisch. Stammgäste kennen das Programm: Kalbskarreebraten (Dienstag), Brasato mit Polenta (Mittwoch), Kalbshaxe mit Safranrisotto (Donnerstag), Bouillabaisse (Freitag). Gemeinsamer Nenner: sorgfältig zubereitet, blitzschnell serviert. Bild oben rechts: Marco Fontò, Küchenchef im «Conti».
Spezialität des Hauses: Die Brasato-Ravioli.
«Misto di pesce»: Meergetier vom Grill.
Lust auf heisse Suppen. Der Lunch im «Conti» beginnt prima. «Prosciutto di Parma, Cavazutti dop, 24 mesi», frisch von der Berkel, die in keinem Bindella-Ristorante fehlt. Dann drei «minestre», die wir gerne weiterempfehlen: Der Klassiker «Ravioli in brodo», die crèmige Kartoffelsuppe mit einem pochierten Ei und schwarzem Trüffel. Die «Crema di crostacei» mit Crostini (viele) und Hummerstücken (wenige) in der richtig guten Krustentiercrème. Carpaccio (Rind, Wolfbarsch) geht auch, das Beeftatar (LUMA-Qualität) darf nicht fehlen.
Formel Conti: Pasta x Frutti di mare. Am glücklichsten wird man wohl, wenn man kombiniert, was zur DNA des Hauses gehört: Pasta (hausgemacht) und Pesce (von der befreundeten Familie Bianchi). Die Spaghetti alle vongole veraci sind perfekt, auch weil «Dottore» Bindella diesen Gang mag und regelmässig zwecks Qualitätskontrolle vorbeikommt. Die Steigerung? Spaghetti all’astice! Der Hummer zur Pasta wird routiniert am Tisch geknackt, die Bisque ist herausragend gut. Nur Fisch geht auch: Dorade, Seezunge, Riesencrevetten und Hummerschwanz vom Grill. Codewort dazu: «Misto di pesce».
Eine elegante Adresse: Das «Conti» beim Zürcher Opernhaus. Klassische italienische Küche, beeindruckende Weinkarte.
The Place to b. Marco Fontò, der Küchenchef aus Apulien, legt eine grosse Karte auf und legt je nach Saison noch einen drauf: Specialità di stagione! Herbstprogramm? Kürbis-Risotto. Hausgemachte, etwas gar weiche Ravioli gefüllt mit Wildschwein (!), an Steinpilz-Cipolotto-Sauce. Und Rehrücken, mit Kürbis-Pürée. Zum Dessert gibt’s auf besonderen Wunsch «action»: Zabaione, am Tisch zubereitet! Sympathisch: Kinder essen bei Bindella zum Pauschalpreis von 15 Franken. Auch in einem so eleganten Ristorante wie das «Conti». GaultMillau-Rating: 14 Punkte.
Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier.
Fotos: HO
