Fotos: David Künzler

Masterpiece: «Caciucco Livornse». Luzern ist süchtig nach guten Italo-Adressen. Also nehmen wir nach der bedauerlichen Schliessung des «La Perla» ein neues Ristorante gleich in der Nachbarschaft in den GaultMillau auf: «Daniele». Daniele Apruzzese ist der Chef und sorgt dafür, dass nur das Innendesign gestylt ist, die Küche aber uritaliensch bleibt. Zeigt sich am besten bei der «Caciucco», der klassischen Fischsuppe aus Livorno. Der Brodo ist gut, weil die beiden Köche Cristian Girolo und Lorenzo Craba ziemlich unerschrocken kalabrische «Peperoncini sott’ Olivio» applizieren und den tiefen Teller grosszügig füllen: Ein sizilianischer Prachtkrebs aus Mazara del Vallo, Vongole, Calamari, ein saftiges Stück Branzino. Der Königsgang. Grosses Bild oben: Küchenchef Christian Girolo (l.), Sous-Chef Lorenzo Craba.

Caciucco Livornese - Fischsuppe, Tomatensugo

Der beste Gang: Caciucco Livornese. 

Gastgeber Daniele Apruzzese

Smarter Gastgeber: Daniele Apruzzese.

Tonnarelli Carbonara - Guanciale, Pecorino Romano, Parmesan, Ei

Tonnarelli Carbonara: Guanciale, Pecorino Romano, Parmesan & Ei.

Der Chüngel & die Pasta. Paste? Der Ausgangspunkt ist vielversprechend. Daniele kauft «Mancini Pasticio Agricola»; das ist erste Liga. Einen starken Auftritt hat die Pasta bei der Variante «Lo scoglio»: Linguine, ein leichter Tomatensugo und effizienzerweise so ziemlich das gleiche Seafood-Package wie in der «Caciucco», sehr sorgfältig zubereitet. Nicht ganz so perfekt die Variante «Coniglio Bianco»: Tadellose, riesige Paccheri, drüber ziemlich viel Chüngeli-Fleisch. Aber: Pasta und Ragout wollen im Teller nicht so recht zusammenfinden. Nochmals auf den Prüfstand damit! Keine zwei Meinungen gibt es bei der Carbonara: Die Tonnarelli werden mit Ei, Pecorino und Guanciale, aber ohne Rahm zubereitet. La vera Carbonara halt. Natürlich fehlt ein Risotto nicht auf der Karte: Ein Acquarello ist’s, diesmal mit den ersten grünen Spargeln aus Italien und mit einem Tatar von Wildfang-Crevetten.

Brustspitz vom Apfelschwein. Bei den Hauptgängen wird’s internationaler: Lammkarree, Dieter Meier-Rindsfilet aus Argentinien. Brustspitz vom Thurgauer Apfelschwein. Prosciutto von der Berkel zum Start, Cannolo und Baba napolitano zum Abschied. Bella Italia. PS. Im «Daniele» gefällt uns auch die Smoker’s Lounge. An überraschenden Aussenseiter-Zigarren fehlt es nicht; bei den Havannas wird es (wie vielerorts) langsam knapp.

>> www.danielebar.ch