Es rumpelt am Zürcher Bellevue! Nach General Manager Thomas Maechler die Sintflut? Das nicht gerade. Aber zwei Schlüsselpositionen müssen im Swiss Deluxe Hotel neu besetzt werden. Adrien de Haller zieht bereits nach wenigen Monaten weiter ins Gstaader Fünfsterne-Hotel «Le Grand Bellevue» und wird dort General Manager. Domenico Zizzi, der Zürich mit seiner japanisch-peruanischen Küche im La Muña begeistert hat, wird Executive Chef im Viersterne-Hotel «Adula» in Flims, das auch zur Reybier-Gruppe gehört und sanft umgebaut wurde. Grosses Bild oben: Adrien de Haller (rechts), Domenico Zizzi.
Der Neue fürs «Le Grand Bellevue». Der Basler Adrien de Haller machte im «Le Bellevue Gstaad» unter vielen Bewerbern das Rennen. Besitzer Daniel Koetser: «Er hat schon mal als Front Office Manager bei uns gearbeitet. Ich habe ihm immer wieder ein Angebot gemacht. Jetzt hat es geklappt. Er ist Schweizer. Und er weiss, was Hospitality ist!» De Haller hat im «Bellevue Bern» als Nummer 2 einen guten Job gemacht. Seine beiden Gastspiele im La Réserve Zürich waren eher von kurzer Dauer. De Haller: « Ich freue mich auf meine neue Aufgabe in den Bergen. Ich kann im «Bellevue» nahe am Gast sein, und das reizt mich natürlich.» Im Saanenland hat der der EHL-Absolvent auch seine Frau kennengelernt, und wie bereits in Zürich sind seine Sprachkenntnisse gefragt. Draussen in der Küche, bei 16 Punktechef Francesco De Bartolomeis, ist die Umgangssprache italienisch. Am 1. Februar geht’s los.
La Muña: «Sensi» übernimmt. Das zauberhafte «La Réserve Eden au Lac» hat im japanisch-peruanischen Rooftop-Resaurant «La Muña» die Nachfolge bereits geregelt. Zizzis Nummer 2, Sandeep Tamang, übernimmt. Der stille Nepalese ist einer der besten Sushi-Masters der Schweiz; allein schon sein Sushi-Reis ist aufregend gut und die «Toppings» natürlich luxuriös. «Sensi» nennen sie ihn respektvoll; das heisst «Meister». Domenico Zizzi, der sechs Jahre in Japan gelebt hat und dem «La Muña» im neuen GaultMillau zu 16 Punkten verholfen hat, bleibt sein Coach, kümmert sich aus der Ferne um alle japanischen Reybier-Restaurants der Gruppe und wird im Sommer auch hin und wieder im «La Réserve» am Sushi-Desk stehen.
Marco Ortoloni: «Ich bleibe!». Die gute Nachricht für alle Zürcher Foodies: Marco Ortolani, einer der besten und gefragtesten Italo-Chefs im Land, sagt klipp und klar: «Ich bleibe!» Im «Eden Kitchen & Bar» gibt er gerade ziemlich Gas. Highlights aus seinem Wintermenü: Unglaubliche «stuzzichini», nämlich eine Bresaola von der Alten Veltliner Kuh, Rasse «Bruna Alpina», 90 Tage gereift. Oder ein Tartelette von der Engadiner Gams mit einer Sardellen-Emulsion. «Alici in carpione» wie in Venedig. Reh-Carpaccio mit Oscietra-Kaviar und Chimichurri. Klassische, hervorragende «Ravioli del plin» (Kalbsbraten) mit weissem Trüffel aus der ersten Liga. Und schliesslich eine Rarität aus dem Hause Fredy von Escher: «Penice» (Rebhuhn), mit Curry- und Bordelaisesauce, die man dann mit einem Brötchen («Panino di grano») auch noch auftupfen kann. Ein Rebhuhn-Consommé gibt’s dazu, aufmontiert mit Mandelmilch. Grosse Küche, sehr angenehmer (italienischer) Service. Mein Eindruck: Ortolani jagt den nächsten Punkt.
PS. Top Secret: Michel Reybier eröffnet ein weiteres «La Réserve» am Lago di Como.
www.lareserve-zurich.com
www.michelreybierhospitality.com
Fotos: Thomas Buchwalder, Grégoire Gardette, Raphaël Faux