Fotos: Olivia Pulver

Codewort  Itaki. «Itaki» steht im Steuerparadies Feusisberg für eine Küche, die offensichtlich den Zeitgeist trifft. Gemeint ist «Italian-Asian-Cuisine». Passt zum weitgereisten Küchenchef Claudio Radocchia, der in London (Novikov, Roka) und Zürich (Hato) gearbeitet hat und jetzt hoch über dem Zürichsee zusammen mit Sommelier Alen Becirovic sein Ding durchzieht. «Omakase» heisst das Menü, das die asiatische und italienische Küche zusammenbringt. Der gewaltige Holzkohlegrill mitten im Restaurant ist der Star im hübsch renovierten Haus. Grosses Bild oben: Alen Becirovic (l.) und Claudio Radocchia.

Sharing Concept Hauptgang: Steinbutt (scharfe Miso Sauce, Spargel), Aubergine (Feta, Cremolata, Romesco Sauce), Rib Eye 300g - ITAKI Feusisberg - April 2024 - Copyright Olivia Pulver

Sharing Concept im Hauptgang: Ein perfekter Steinbutt vom Grill, Rib Eye und eine Aubergine mit Feta, Gremolata, Romesco-Sauce. 

«Grosser oder kleiner Hunger?» So lautet die Gretchenfrage des freundlichen Kellners. Gross natürlich, und dann geht’s los mit der Omakase-Show. Los Richtung Asien: Das Ceviche vom edlen Wolfsbarsch mit Passionsfrucht war ausgezeichnet, die asiatische «Pizzetta» (direkt vom Grill) mit noblem Chutoro-Tuna und Wasabicrème ebenfalls. Dann ist «bella Italia» angesagt: Diesmal gibt’s Ravioli del Plin, gefüllt mit Shiitake-Pilzen, umzingelt von Steinpilzen in verschiedenen Konsistenzen. Für den Extrakick sorgte «Cacio e pepe», die Zaubersauce der Römer, die so langsam auch die Schweiz erobert; Pecorino romano und schwarzer Pfeffer geben Power.

Risotto Gambero di Mazara, rote Curry, Kokosnuss, Limetten - ITAKI Feusisberg - April 2024 - Copyright Olivia Pulver

Thai-Kick für den Risotto mit Gambero di Mazara: Rote Curry, Kokosnuss, Limetten.

Inhaber/Chefkoch: Claudio Radocchia - ITAKI Feusisberg - April 2024 - Copyright Olivia Pulver

Ein Chef mit Ambitionen: Claudio Radocchia (früher Hato, Zürich). 

Rhabarber und Joghurt - ITAKI Feusisberg - April 2024 - Copyright Olivia Pulver

Frühlingsdessert: Rhabarber und Joghurt.

Antonino & sein Steinbutt. Zurück an den Grill. Chef Radocchia kann auf seinen Koch Antonino zählen, der die Hitze nicht scheut und offensichtlich den siebten Sinn für perfekte Garzeiten hat. Er legt den Gang des Abends vor: Einen Steinbutt, dick und saftig, mit einer erstklassigen Yuzu-Beurre blanc. Die Portion ist riesig, von der Buttersauce gab’s Nachschlag. Natürlich plünderten die Köche auch den Fleisch-Trockenschrank, der mitten im Lokal steht. Wir kriegten ein mächtiges Rib Eye aus Argentinien, mit karamellisierten Zwiebeln und Tomaten, dazu eine elegante Aubergine, ebenfalls vom Grill, mit Feta, Gremolata und Romanesco. Nach der Garstufe erkundigt sich niemand, aber das Ergebnis ist okay.

Risotto mit Curry & Kokosnuss. Einen Menüzwang gibt es im «Itaki» nicht, schon gar nicht am Mittag. Das à la carte-Angebot ist gross. Den Italo-Fans kann man «Spaghetto alle Vongole» mit Zitronentesten, Artischocken und Bottarga oder die Tagliatelle mit weissem Ragù (Kalbfleisch) empfehlen. Fleischliebhaber erkundigen sich nach dem «Cut of the day» und können sich beispielsweise auf ein 60 Tage lang abgehangenes Côte de Boeuf aus Irland für zwei Personen freuen («mindestens 800 Gramm»). Fusions-Experimente drohen auch: Risotto mit Gambero rosso aus Mazara del Vallo mit Limette, rotem Curry und Kokosnuss! Angenehmer Garten hinter dem Haus. Smokers Lounge. Genügend Parkplätze. 14 GaultMillau-Punkte.

>> www.itaki.ch