«Badrutt’s Palace»: 4,5 Millionen für einen Pool. Die Jungs im «Badrutt’s Palace» machen alles richtig. Und rühren wie immer mit der grossen Kelle an. Sommerprojekt diesmal: Ein neuer Outdoor-Pool, 200 Quadratmeter gross, azurblaues Wasser aus dem St. Moritzersee, modernste, möglichst nachhaltige Technik. Der Champagner wird am Whirlpool serviert. Zum Lunch trifft man sich im Gartenrestaurant «La Diala». Und abends? «Bellini» auf der neuen, wunderschönen Terrasse. Dinner in der ikonischen «Le Grand Hall». Orchester, feine Stimmung, Verstärkung für die Küche: Indian Chef Jatinder Kumar ist der neue Liebling im Swiss Deluxe Hotel und sein zart mariniertes «Butter Chicken» der Renner. «Wir verkaufen mehr Butter Chicken als Club Sandwiches. Viele Nicht-Hotelgäste buchen wegen der indischen Küche bei uns einen Tisch», freut sich General Manager Richard Leuenberger. Für Sushi & Sashimi sorgt Chef Kazu (Kazuhito Masuda); seine «Special Sashimi» (Tuna, Yellowtail) mit Yuzu und Dry Miso wecken Vorfreude auf Mister Nobus «Matsuhisa», das erst im Winter wieder öffnet. Bilder oben: v.l. «Badrutts’» General Manager Richard Leuenberger. Lounge am neuen «Palace»-Pool. Fabrizio Zanetti («Suvretta House»).
«Paradiso»: Andrea Panatti ist der neue Chef. Auch die «Palace»-Filialen brummen. Im magisch-schönen «Paradiso» ist jetzt Andrea Panatti (21 Jahre lang in der «Chesa Veglia») der Chef. Im Sommer sind auch Nicht-Mitglieder ohne «Eintrittsgebühr» auf dem sonnenverwöhnten Clubdeck willkommen. Chef Andrea ergänzt das Angebot mit lokalen Produkten: Funghi porcini (selbst gesammelt und eingelegt!), Sciatt aus dem Veltlin, Ghackets mit Hörnli. Und klar: Kaviar «La Réserve du Place» aus der grossen Dose gibt’s auch. In der «Chesa Veglia» herrscht auch im Sommer Dichtestress. Die Karte ist knapper, aber Sonderwünsche werden klaglos erfüllt. Auf den Hummer-Salat (der Krebs wird mit dem Handrücken geknackt!) möchte man ja auch im Sommer nicht verzichten. Die Pizza «Dama Bianca» (Taleggio, Büffel-Mozz, Trüffel) bleibt der Renner.
«Suvretta»: Das grösste Gourmet-Restaurant im Land. Andere Chefs kochen für 20 Personen. Fabrizio Zanetti schon mal für 260 (über die Festtage). Ein eigenes Gourmet-Restaurant kriegt der St. Moritzer nicht. Also verwandelt er das ikonische «Grand Restaurant» zu einer Fine Dining Arena. Was Zanetti abliefert, ist grosses Kino. Täglich ein neues Menü. Dazu ein grosses à-la-carte-Angebot. Best of: Die feinen Tagliolini mit Zitrone und 30 (!) Gramm Kaviar. Die Tom Kha Gai Goong mit einem Gambero Rosso in der Kokossuppe statt mit einem schlaffen Güggel. Nose to tail vom Zuozer (!) Wagyu Rind. Und «Le Poulet de Bresse homardine à la presse». Hummer-Karkassen knirschen in der uralten, silbernen Entenpresse, Clochen glitzern: Showtime am Tisch. Fazit: So gut kochte Fabrizio Zanetti noch nie.
«Suvretta Stube»: Martinas Vichyssoise. Eine Vichyssoise (Lauch, Kartoffel, Butter) gibt’s im Sommer in jedem zweiten Restaurant, aber so gut wie im Suvretta-Zweitrestaurant schmeckt diese kalte Suppe selten: Mini-Croûtons, Mini-Kartoffelwürfeli, Schnittlauch-Öl, perfekt gechillt. Den Applaus dafür holt sich die junge Italienerin Martina Federici ab. Sie arbeitete ein paar Jahre in der Zanetti-Brigade und ist jetzt die Chefin in der «Stube». Auch den «Risotto-Test» bestand Martina souverän: Carnaroli Riserva mit dem gewünschten Biss, Safran, feine Kalbshaxen-Würfel. Und Wagyu Rib Eye, vom Zuozer Bauern Balthasar Willy im Hauptgang. Kurt Walters (sechs Sterne am Revers) ist der hervorragende Gastgeber, seit über 30 Jahren schon. Ein magischer Ort: Sonnendeck, Oase der Ruhe. Nur keine Schwellenangst: Externe Gäste sind willkommen! Im Restaurant Chasellas arbeitet Marco Kind nach wie vor am kulinarischen Spagat: Die Stammgäste mögen Wiener Schnitzel und Backhendl, der Chef möchte sein «Tasting Menü» verkaufen. Wir können beide Varianten empfehlen.
«Kulm»: Pasta & Peru auf der Terrasse. Neue «Summer Terrace» auch im Swiss Deluxe Hotel «Kulm», mit teuren Möbeln, Seesicht und vergnüglichem Angebot: Executive Chef Mauro Taufer legt eine verführerische, italienische Sommerkarte auf, kleine feine «Cicchetti» gibt’s den ganzen Tag über, und Peru darf’s auch sein: Claudia Canessa hat ihr «Amaru» erstmals auch im Sommer geöffnet, serviert Streetfood & Ceviche auf der Terrasse. General Manager Heinz Hunkeler hat die Deals für den Winter abgeschlossen: Weltstar Mauro Colagreco schreibt weiterhin die Karte für den «Kulm Country Club». Das «Dorchester»-Gastspiel wird fortgesetzt: «The Grill by Tom Booton». Ein spektakuläres Line-up; das «Kulm» bleibt Gourmet-Hotel.
«Grace»: Mit Blitzstart in den GaultMillau. General Manager David Frei ist ziemlich unerschrocken. Er will sein jugendliches Fünfsterne-Hotel «Garce La Margna» 365 Tage im Jahr offenhalten und freut sich schon jetzt auf den «Indian Sommer», auf den magischen Engadiner Herbst (mit gold-schimmernden Lärchen). Hotspots im Haus: Die kultige «N/5» Bar mit coolen Cocktails und grosser Speisekarte. Die hübsch eingerichtete, verborgene Terrasse. Und das Restaurant «The View»: Chef Andrea Bonini setzt auf gepflegten Comfort Food, auch zum Teilen. Makrele, Gambas, Gillardeau-Austern, Hummer-Linguine, aber auch eine riesige «Cotoletta Milanese», gross wie ein Elefantenohr. «Blitzstart gelungen», notierte der Tester. Heisst: Das «Grace» schafft es in den nächsten GaultMillau (erscheint am 30. September).
www.badruttspalace.com
www.suvrettahouse.ch
www.kulm.com
www.gracehotels.com
Fotos: Steve Herud, Thomas Buchwalder, Patricia Heller, Geri Born, Matteo Carassale, HO