Fotos: Valeriano Di Domenico

Eine Mission für die Fratelli Bordone. Antonio Colaianni ist weg, der Stern ebenfalls. Aber das Ristorante Ornellaia an der Zürcher Bahnhofstrasse bleibt eine erstklassige Adresse. Die Fratelli Bordone schmeissen für die Familie Bindella das elegante Lokal (Design: Tilla Theus). Sie sind nicht so ambitioniert unterwegs wie ihr Vorgänger. Aber was sie auf den Tisch bringen, hat Qualität – und den ganz besonderen Charme Italiens. Gastgeber Antonio Bordone ist ein wahrer «Bindellianer» (17 Jahre im Dienst), für die heikle Mission im «Ornellaia» hat er seinen Bruder Gino mitgebracht, früher im «Savoy Orsini» am Herd, jetzt in der offenen Küche auf dem Chefposten. Grosses Bild oben: Gino (l.) und Antonio Bordone.

06.06.2024; Zürich: GMC Fratelli Bordone im Ristorante «Ornellaia»; Zuppa di pesce. © Valeriano Di Domenico

Signature Dish im «Ornellaia»: Zuppa di Pesce.

06.06.2024; Zürich: GMC Fratelli Bordone im Ristorante «Ornellaia»; Risotte Fave e Piselli. © Valeriano Di Domenico

Von Null auf zubereitet: Risotto Fave e Piselli. 

Zuppa di pesce – täglich anders. Der Tag beginnt gut: Ornellaia 2015 im Glas, «Zuppa di pesce classico» im Teller. Was genau reinkommt in die Fischsuppe, hängt davon ab, was «Bianchi»-Expertin Marina Hofmann gerade ins Haus liefert: Mal Steinbutt, mal Seezunge, mal Seeteufel. Scampo, Hummerschwanz oder eine kleine Langustine. Cozze und Vongole. Wir geniessen und notieren: Bestellen wir beim nächsten Besuch wieder. Chef Gino überzeugte auch mit seiner Pasta. Die Ravioli waren mit Schmorbraten gefüllt und kriegten Zusatz-Power: Parmigiano Reggiano und vor allem einen rechten Schluss «Le Serre Nuove», ein attraktiver Zweitwein auf Ornellaia.

Risotto mit Frühlingspaket. Beim Risotto imponierten der Biss und das «Frühlingspaket» dazu: Favabohnen, Erbsen, Zucchiniblüten. Nach soviel Pasta & Co. kam ein Hauptgang der leichten Art gerade recht: Eine Sogliola, in Butter gebraten, blitzsauber tranchiert. Alternativen: «Misti die Crostacei» (Jakobsmuscheln, Riesencrevette, Hummer), Koteletten von Lamm oder Kalb. Oder Küchen-Nostalgie: Filetto di manzo «Rossini», mit kräftig gebratener Entenleber und einer Ladung schwarzem Trüffel. Klassiker auch bei den Desserts: Tiramsù, Panna Cotta, auf besonderen Wunsch auch eine luftige Zabaione.

06.06.2024; Zürich: GMC Fratelli Bordone im Ristorante «Ornellaia»; Übersicht des neuen Garten vor dem Ristorante «Ornellaia“. © Valeriano Di Domenico

Place to b.: Im Sommer deckt das Ornellaia-Team auch im Gärtli auf. 

The Place to b. Zum «Erlebnis Ornellaia» gehört die stolze Weinkarte. Da sind alle Bestseller drauf, die die Familie Bindella in die Schweiz importiert, und mit etwas Glück kriegt man den «Super Tuscan» Ornellaia auch glasweise. Das Ristorante an der Bahnhofstrasse ist sieben Tage geöffnet und auch «Gartenbeiz»; bei schönem Wetter isst man draussen unter den Bäumen essen, auch nachmittags. GaultMillau-Rating: 15 Punkte.

 

Created with Sketch.  | The Place to b.

Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier