Fotos: Olivia Pulver
Der Chef kocht, was alle gerne haben. Parkplatz voll. Dorfbeiz voll. Gourmetstübli voll. Und das an einem ganz normalen Wochentag! Patrick Troxler (Bild oben) ist in der «Pinte» Dättwil der Chef, und er weiss offenbar sehr genau, wie man diesen Landgasthof in Autobahnnähe führt. Sein Angebot: Täglich neue, schnell servierte «Menü 1 bis 5», ein paar Klassiker («Pinte»-Cordon bleu, Bratwurst vom Hubihof), im noblen Teil ein paar Abstecher in die ambitionierte Küche. Mag sein, dass man mit «Menü 1 bis 5» nicht gerade den Zeitgeist trifft. Aber dafür zu 100 Prozent den Geschmack der Gäste. GaultMllau und Partner Mercedes-Benz zeichnen Patrick Troxler als «Koch des Monats» aus.
Produkte aus der Region: Bremgartner Bachsaibling mit Imperial Kaviar.
Eine tolle Adresse an der A1: Restaurant Pinte, Dättwil AG.
Bodenständig geht auch: Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat.
Entrecôte, Bio-Lamm, Vegi-Capuns. Abteilung «schnell & gut»? Die Suppe des Tages ist immerhin eine Hummer-Bisque, dann folgt die Qual der Wahl: Entrecôte Café de Paris mit Pommes Frites, knusprig gebackenes Wienerschnitzel vom Kalb, Bio-Lamm vom Hubihof, Walliser Egli mit Bauernspeck. Und jetzt doch noch etwas Zeitgeist: Vegetarische Capuns mit Bergkäse und Gemüserahmnsauce. Das Pricing ist äusserst fair.
Das Bio-Wagyu vom Hubihof. Abteilung Gourmet-Restaurant? Die jungen Bauern vom nahen Hubihof, so etwas wie die Hoflieferanten der «Pinte», züchten neuerdings Bio-Wagyu. Davon gibt es ein Entrecôte, XXL-Portionierung, blitzsauber gebraten. Beim Sole stimmt alles, auch die Performance im Service: Die Seezunge wird am Tisch flink von der Gräte gelöst. Nur beim Risotto gibt’s was zu meckern. Ein typischer «Beilagen-Risotto»; der Biss ist beim Regenerieren abhandengekommen.
Landgasthof Pinte Dättwil: Enorm erfolgreich, mit einer Karte die alle glücklich macht.
Hirsch-Raviolo & Ungulus. Weitere Highlights im breiten Angebot: Selbstgebackenes Brot (Bio-Urdinkel, Bio-Weizen). Nüsslisalat mit Rehleber. Hirschraviolo mit Rosenkohllaub. Bremgartner Bachforelle mit Nüsslisalat und Imperal-Kaviar. Bouillabaisse. Die Weinkarte, mit 250 Positionen, offenbar das Hobby des Patrons. Dass wir in der Aargauer Pampas mal einen raren «Ungulus» aus dem Tessiner «Castello di Cantone» kriegen, ist eine angenehme Überraschung.