# 1: Was treibt Dreisterne-Koch Frechon im «Chlösterli»? Gstaad reibt sich verwundert die Augen. Im ehrwürdigen «Chlösterli» gehen plötzlich wieder die Lichter an! «La Ferme Saint-Amour» ist eingezogen, mit einem Konzept, das neu ist fürs Saanenland: Erst wird eine riesige Karte vorgelegt, geschrieben vom Pariser Dreisterne-Koch Eric Frechon. Dann steigt die Party, bis in den Morgen hinein. Tanzen auf den Tischen ist ausdrücklich erlaubt. Highlights auf der Karte: Zwiebelsuppe, mit Gruyère gratiniert. Crudos (Lachs-Tataki mit Jalapeños). Epaule d’agneau confite aux épices (Lammschulter). Hervorragend! «Saint Amour» hat die französischen Alpen bereits erobert, jetzt testet die Unternehmerin und frühere Ski-Weltmeisterin Annie Famose ihr Konzept in Gstaad und Crans. Bilder oben: von links Eric Frechon, Francesco De Bartolomeis, Franz Faeh.

HO via Les Grandes Tables de Suisse, Byline Adrian Ehrbar

Drei Restaurants im GaultMillau? Martin Göschel («The Alpina») hat für das «Monti» ein raffiniertes Brasserie-Konzept geschrieben.

# 2: Das neue «Monti»: Comfort Food im «Alpina». Executive Chef Martin Göschel will mit einem dritten Restaurant in den GaultMillau. Auf der «Monti»-Karte: Comfort-Food, also alles, was die Gäste kennen und auch mögen. Big Burrata, ein perfekter Crevetten-Cocktail und eine edle Bouillabaisse treffen den Zeitgeist. Ein «Meat Trolley» wird vorgerollt: Rib Eye, Rindsfilet, Kalbskotelett und mehr. Voiture No. 2: Der «Swiss Cheese Trolley», mit zwölf verschiedenen Sorten! Das «Fine Dining»-Restaurant gleich nebenan heisst neu wie der Chef: «Martin Göschel».

# 3: «Palace»: Scampi, Kobe – oder doch Tomatenspaghetti? Stammgäste blicken nie lange in die Karte, bestellen, wonach sie gerade Lust haben. Also gibt’s im Vorzeigerestaurant «Grill» nicht nur Scampi, Enten, Tomahawk und Kobe vom Holzkohlefeuer, sondern auch mal Spaghetti mit Tomatensauce («Pasta Gildo»), direkt am Tisch zubereitet oder eine teuflisch scharfe Ente in rotem Curry aus dem «Asian Touch»-Repertoire. Fantastischer Service, auch mittags auf der Sonnenterrasse.

# 4: «Le Grand Bellevue»: «Doppio brodo» vom Kapaun. Chef Francesco De Bartolomeis stammt aus den Abruzzen, also gibt es im Swiss Deluxe Hotel über die Festtage die Weihnachtssuppe aus seiner Heimat. Dafür schmeisst er Berge von Karkassen in den grossen Topf: Knochen von Kapaun, Perlhuhn, Ente und Gans. In der wundervoll-intensiven Bouillon schwimmen dann winzig kleine Capelletti mit Kapaun-Füllung. Dass Francesco einer der besten Chefs ist im Dorf, beweist er mit einem neckischen Rüebli-Salat, mit Ravioli (Artischocken, violette Kartoffeln, Pecorino) und mit der gefüllten Wachtel aus Gruyère; die Schenkel des Vögelchens gibt es geschmort in einem kleinen Pfännli.

Martin Dalsass, Talvo by Dalsass

«Locanda Dalsass»! Der Engadiner Meisterkoch gastiert für ein paar Wochen im «Bernerhof».

Cavatelli mit Muscheln, Calamaretti, Gambas und Datteltomaten von Martin Dalsass, Talvo, GaultMillau Garden Party 2024 Gerichte Gericht / Gerichte

Auf der «Locanda»-Karte alle Dalsass-Klassiker. Auch die Cavatelli mit reichlich Meergetier.

Kah Hing Loke, Chefkoch Bun-Chi

Chef Hing im «Bernerhof»: Sein Restaurant Blun-Chi ist jeden Abend zweimal ausgebucht.

# 5: «Bernerhof»: Dalsass & Chef Hing. Der «Bernerhof» hat eine dicke Überraschung auf Lager: Ab 15. Januar kocht Grandes Tables-Chef Martin Dalsass für ein paar Wochen in seiner «Locanda». Auf der Karte seine Bestseller: Cavatelli mit Muscheln. Zitronenrisotto mit Gamberi rossi. Im Gepäck: Salami von einem Tessiner Schwein, eigenhändig verwurstet! Nebenan im «Blun-Chi» steht Chef Kah Hing Loke am Wok: Crevetten mit gepökeltem Eigelb. Won Ton. Dim Sum. Crispy Beef. Auf Vorbestellung Peking Duck. Gstaads einziger «Chinese» ist in der Hochsaison zweimal pro Abend ausverkauft.

# 6: «The Mansard»: Tom Kha Gai oder Siedfleisch? Chef Martin Bieri wechselt etwas gar häufig den Arbeitsplatz, aber seine besten Gerichte nimmt er jeweils mit ins nächste Restaurant. Also feiern wir im Boutique-Hotel «The Mansard», dem «New Kid» an der Promenade, Jubiläum: Seit genau zehn Jahren bereitet der Chef seine «Tom Kha Gai» zu, und sie ist noch immer ganz hervorragend. Auch empfehlenswert: Die Ravioli (Kalbshaxe, Entenleber) und das Siedfleisch in der Bouillon mit Meerrettich, serviert aus der Kupferpfanne.

Jeden Umweg wert: Das «Rössli» in Feutersoey. Herzliche Gastgeberin, verlässlicher Koch.

Jeden Umweg wert: Das «Rössli» in Feutersoey. Herzliche Gastgeberin, verlässlicher Koch.

# 7: Feutersoey: Langustine & Lammhaxe. Gstaad-Gäste fahren gerne sieben Kilometer raus, ins «Rössli» nach Feutersoey. Weil der ehrwürdige Gasthof wunderschön ist. Weil Simon Richard gut kocht. Und weil Sabine Köll eine sehr herzliche Gastgeberin ist. Highlights diesmal: Eine samtene Blumenkohl-Suppe mit schwarzem Trüffel. Tempura und Tatar von der südafrikanischen Langustine. Schweizer Lammhaxe, Kaliber XXL. Forellen gibt’s immer, seit 100 Jahren schon; Sabine übernimmt die «Zerlegung».

 

Fotos: Adrian Ehrbar, Andrea Furger, Marcus Gyger, Pascal Grob, Sabine Köll, Benoît Linero, Kurt Reichenbach, HO