Marcus G. Lindner, Sie wurden in Zürich ungnädig empfangen. Linke Politiker helfen Ihnen beim Karte schreiben, weil der „Sonnenberg“ ein Ausflugsziel ist. Also gibt’s beim 18-Punkte-Chef jetzt Bratwürste?
Gibt’s, und das ist kein Problem für mich. Der „Sonnenberg“ funktioniert wie ein Hotel. Da liegen in verschiedenen Restaurants verschiedene Karten auf. Also gibt es draussen unter den schattigen Bäumen tatsächlich Bratwurst, eine ziemlich gute allerdings. Und der Burger, mit dem ich in Gstaad viel Erfolg hatte, ist auch im Angebot.
Aber oben im „Club“, da ist noble Lindner-Küche angesagt?
Selbstverständlich gibt’s bei uns auch einen ganzen Wolfsbarsch oder eine Seezunge aus dem Ofen. Aus Gstaad habe ich meine Rote Curry-Thaisuppe mit Enten Wan Tan und Riesencrevette mitgebracht. Jetzt gerade liegt eine Spargelkarte auf, mit ayurvedischem Spargelsalat oder einem Spargelrisotto mit Nierli.
Ayurvedisch?! Das sind sich die Stammgäste und die Jacky Donatz-Fans aber nicht gewohnt.
Keine Angst. Jackys Klassiker sind auch auf der Karte: Die Mezzelune, das Siedfleisch, das Kalbskotelett. Ich plane einen besonderen Sonnenberg-Abend, möchte mal gemeinsam mit Jacky Donatz kochen.
Was servieren Sie uns beim „ersten Abendmahl“ auf dem Sonnenberg?
Keine Bratwurst. Dafür Ceviche vom Loup de mer. Federkohl-Salat. Gnocchi auf Piemonteser Art mit Königskrabben. Yellowfin Tuna auf Gurken.
>> Marcus G. Lindner war als Executive Chef im „The Alpina“ Gstaad sehr erfolgreich (18 GaultMillau-Punkte). Vor wenigen Tagen kehrte er nach Zürich zurück. Viele Gäste kennen ihn aus seiner Zeit im Restaurant Mesa. www.sonnenberg-zh.ch