Ein Zehnjahres-Vertrag! St. Moritz zieht die grossen Labels an, auch im Food-Bereich: «Matsuhisa» und «Langosteria» sind schon da. Weltklasse-Köche wie Mauro Colagreco und die Fratelli Cerea ebenfalls. Jetzt kommt die «Beefbar» ins Tal. Die Mailänder sind Benchmark, wenn es um luxuriöse Fleisch-Restaurants geht. Sie feuern den Grill in Monte-Carlo, Paris, Porto Cervo, London, Mykonos, Dubai, Doha, Riad, Hongkong, New York und Sao Paolo ein. Neu kommt St. Moritz auf die «Beefbar»-Weltkarte: David Frei, General Manager im neuen Fünfsterne-Hotel «Grace La Margna», unterschrieb todesmutig einen Zehnjahres-Vertrag. Am 7. Dezember will er eröffnen: Dann ist «Sant’Ambrogio», und an diesem Feiertag reist die Mailänder Schickeria in Kompaniestärke ins Engadin. In Milano gibt’s die «Beefbar» an nobler Adresse: Corso Venezia 11, eine Liegenschaft der Familie Ferragamo.
Die Formel Giraudi. Wer hat’s erfunden? Riccardo Giraudi hat das «Beefbar»-Konzept 2005 in Monte Carlo gestartet. Sein Ziel: Ein Steakhouse 2.0, mit dem besten Fleisch aus der ganzen Welt, mit aussergewöhnlicher Qualität, mit kühnen Geschmacksrichtungen und modernem Lifestyle-Design. Der Start in Mailand war ein Erfolg, «Beefbar»-Lizenzen wurden weltweit gelöst, selbst auf Kreuzfahrtschiffen (Crystal Symphony, Crystal Serenity). Herzstück jeder «Beefbar» ist der Grill. So richtig teuer sind auf der Karte nur Kobe, Numamoto, Miyazaki und Kagoshima, die in 200-Gramm-Portionen auf dem Teppanyaki zubereitet werden. Die Alternative zu Nobu Matsuhias berühmten Miso Black Cod im «Badrutt’s Palace» gibt es auch: Miso Black Beef! Anderes ist deutlich erschwinglicher, denn die Beefbar» will die grosse Fleischküche allen zugänglich machen; Streetfood & Comfort Food darf auch sein.
Der «Grace»-Coup. Riccardo Giraudi hatte St. Moritz schon länger im Visier. Erste Verhandlungen (mit dem «Kulm» Hotel) sind gescheitert, doch jetzt klappt es im «Grace La Margna». General Manager David Frei führt in den oberen Etagen erfolgreich das Restaurant «The View» und die Trendbar «N/5», aber im Erdgeschoss war letzten Winter tote Hose. Das «Beefbar»-Konzept soll das Problem lösen. Küche und Restaurant werden im Parterre umgebaut. Die Pariser Firma «Humbert & Poyet» ist verantwortlich fürs Design. Ins Projekt investiert das «Grace» (365 Tage im Jahr geöffnet!) eine weitere Million Franken. Knackpunkt bei Konzepten wie Zuma, Hakkasan oder Beefbar: Nur wenn der Laden richtig brummt, geht die Rechnung auf; die Franchise-Gebühren sind happig. Hohe Frequenzen sind in einer Weltstadt einfacher zu erreichen als in einer Bergdestination mit kurzer Hochsaison.
Chef Andrea Bonini im Training. Der Countdown läuft. «Grace»-Executive Chef Andrea Bonini ist in Mailand bei «Beef»-Profi Thierry Paludetto bereits im Training. Das «Beefbar»-Handbuch wird abgearbeitet. Der «Floorplan» erstellt. Und der Boss voller Optimismus: «An Sant’Ambrogio möchte ich die 120 Plätze zweimal pro Abend besetzen», sagt David Frei. Die «Beefbar»-Speisekarte sieht auf der ganzen Welt gleich aus: Edelstücke vom Robata- oder Teppanyaki-Grill, aber auch Comfort- & Streetfood mit italienischem Touch: Pappardelle mit «Homemade Beef & Veal-Ragù», Mezze Maniche mit Kobe Beef-Schinken, Rigatoni mit Smoked Beef Amatriciana, dazu «Beefy Cordon Bleu» im Tempura-Teig und der ultimative «Smash Burger». Sollte sich trotzdem mal ein Gast ins Restaurant verirren, der Fleisch nicht so mag, gibt es zu «Beef» die Variante «Reef»: Hamachi Crudo von der Gelbschwanzmakrele.
>> Fotos: Olivia Pulver, Laurent Benedetti, HO