Locanda Orico
Am Fusse des Castelgrande, am Rand der Altstadt, liegt das beste Lokal vor Ort. Hier gehen die Einheimischen in gepflegter Garderobe hin, wenn sie etwas zu feiern haben. Denn der Hausherr Lorenzo Albrici verwöhnt seine Gäste mit traumwandlerischer Sicherheit. In seiner Küche paart der Girardet-Schüler italienische Sinnlichkeit mit französischer Raffinesse. Das sechsgängige Degustationsmenü ist eine Abfolge von kulinarischen Höhepunkten. Diesmal verkosten wir jedoch das preislich interessante zweigängige Tagesmenü, das sich als hochkarätiger Genuss erweist. Das Tatar von schottischem Lachs auf Saisonsalaten wird wunderbar von schmeichelnder Yuzu-Mayo und Kohlemehl-Grissini umspielt. Die im eigenen Saft gegarte Perlhuhnbrust ist zart, mit dem perfekten Minimum an Biss, fantastisch begleitet von Spargeln, Artischocken, Karotten und federleichten Bärlauch-Gnocchi. Auch die verkosteten A-la-Carte-Gerichte schmecken himmlisch. Der Carpaccio von Krebsschwänzen aus Mazara del Vallo auf rohen Artischockenscheiben und sauer marinierter Gemüsebrunoise. Beim Schweinsmedaillon mit Bratkartoffeln und violetten Spargeln sind die Aromen und Konsistenzen der Produkte umwerfend präzis herausgearbeitet. Und das zart schmelzende Himbeermousse ist nicht weniger als Weltklasse.
Wer so gut kocht, kriegt vom GaultMillau zweimal Besuch. Der Empfang war wie immer sehr herzlich und auch grosszügig: pochiertes Wachtelei mit Lauch und Kaviar. Agnolotti mit Kalbskopf, Kalbsbäggli und Senf-Vinaigrette. Feuerroter Lachs mit Erbsli obendrauf und in der Sauce; der Saumon stammt etwas überraschend nicht aus dem nahen Lostallo, sondern aus Schottland («label rouge»). Dann aber doch noch die volle Ladung aus der Nachbarschaft: Tatar vom Tessiner Kaninchen, auf hauchdünner Bruschetta; das Mehl hat der Chef von den Terreni alla Maggia. Ravioli farcite alla chiocciole aus der Magadinoebene. Wer neugierig die Übersetzung von «Chiocciole» googelt, zuckt wohl kurz zusammen: Schnecken sind drin, mit vielen Kräutern. Der beste Gang? Hauchdünne Pasta-Blätter (Hartweizen Senatore Cappelli), dazwischen perfekt gebratene Scampi aus Südafrika. Drunter ein tiefgrüner Brennnessel-Spiegel. Drüber ein luftiger Bisque-Schaum. Keine Schaumschlägerei, schon eher grosses Kino. Souveräner Service, exzellente (Schweizer) Weinkarte mit fairen Preisen.
Am Fusse des Castelgrande, am Rand der Altstadt, liegt das beste Lokal vor Ort. Hier gehen die Einheimischen in gepflegter Garderobe hin, wenn sie etwas zu feiern haben. Denn der Hausherr Lorenzo Albrici verwöhnt seine Gäste mit traumwandlerischer Sicherheit. In seiner Küche paart der Girardet-Schüler italienische Sinnlichkeit mit französischer Raffinesse. Das sechsgängige Degustationsmenü ist eine Abfolge von kulinarischen Höhepunkten. Diesmal verkosten wir jedoch das preislich interessante zweigängige Tagesmenü, das sich als hochkarätiger Genuss erweist. Das Tatar von schottischem Lachs auf Saisonsalaten wird wunderbar von schmeichelnder Yuzu-Mayo und Kohlemehl-Grissini umspielt. Die im eigenen Saft gegarte Perlhuhnbrust ist zart, mit dem perfekten Minimum an Biss, fantastisch begleitet von Spargeln, Artischocken, Karotten und federleichten Bärlauch-Gnocchi. Auch die verkosteten A-la-Carte-Gerichte schmecken himmlisch. Der Carpaccio von Krebsschwänzen aus Mazara del Vallo auf rohen Artischockenscheiben und sauer marinierter Gemüsebrunoise. Beim Schweinsmedaillon mit Bratkartoffeln und violetten Spargeln sind die Aromen und Konsistenzen der Produkte umwerfend präzis herausgearbeitet. Und das zart schmelzende Himbeermousse ist nicht weniger als Weltklasse.
Wer so gut kocht, kriegt vom GaultMillau zweimal Besuch. Der Empfang war wie immer sehr herzlich und auch grosszügig: pochiertes Wachtelei mit Lauch und Kaviar. Agnolotti mit Kalbskopf, Kalbsbäggli und Senf-Vinaigrette. Feuerroter Lachs mit Erbsli obendrauf und in der Sauce; der Saumon stammt etwas überraschend nicht aus dem nahen Lostallo, sondern aus Schottland («label rouge»). Dann aber doch noch die volle Ladung aus der Nachbarschaft: Tatar vom Tessiner Kaninchen, auf hauchdünner Bruschetta; das Mehl hat der Chef von den Terreni alla Maggia. Ravioli farcite alla chiocciole aus der Magadinoebene. Wer neugierig die Übersetzung von «Chiocciole» googelt, zuckt wohl kurz zusammen: Schnecken sind drin, mit vielen Kräutern. Der beste Gang? Hauchdünne Pasta-Blätter (Hartweizen Senatore Cappelli), dazwischen perfekt gebratene Scampi aus Südafrika. Drunter ein tiefgrüner Brennnessel-Spiegel. Drüber ein luftiger Bisque-Schaum. Keine Schaumschlägerei, schon eher grosses Kino. Souveräner Service, exzellente (Schweizer) Weinkarte mit fairen Preisen.