Osteria del Centro
«Ganz ohne Fleisch geht’s im Tessin nicht», sagt Piero Roncoroni, GaultMillaus «Entdeckung des Jahres 2024» und hochbegabter Gemüsekoch. Also kriegen wir im Hauptgang das erste Gitzi der Saison, eigenwillig flach gepresst und in Pankokruste, saftig und ausgezeichnet. Die Azienda Anastasia in Claro liefert das Capretto ins Haus; verwertet wird das ganze Tier. Ehrensache!
Manchmal ist das Amuse-bouche so etwas wie eine Visitenkarte. In der «Osteria del Centro» starteten wir mit einem schlichten Rüebli und einem Streifen Rüeblicreme drüber ins Menü; Agrodolce sorgte für angenehme Säure, die dazu servierte Tartelette aus Polenta-Mehl mit eingelegten Radiesli und Löwenzahncreme zeugte von sorgfältiger Pinzettenarbeit. Dann ein erster Aufreger: Ein riesiges Mangoldblatt auf Spinat, ein roter Chabissalat und ein Chabissorbet – unsere anfängliche Skepsis wich einer gewissen Begeisterung.
Wie geht der Chef mit Artischocken um? Er konfiert sie, füllt den Boden mit Artischockencreme, setzt mit getrocknetem Eigelb, Haselnüssen und schwarzem Trüffel Akzente; selbst der frech im Teller liegende Stängel überzeugte. «Wellington» geht auch in einer Gemüse-Osteria: Im feinen Blätterteig, zubereitet nur mit Olivenöl, steckten Kohlrabi und Champignons, dazu gab es eine rassige Chimichurri-Creme. Fehlte also nur noch der in der Gemüseküche wohl unvermeidliche Sellerie. Den kriegten wir beim zauberhaft angerichteten Dessert als Semifreddo mit Meringue und Kiwi.
Die «Osteria» von Mercedes und Piero Roncoroni vor den Toren Luganos ist ein Erfolg. Die sieben Tische im ziemlich alten Haus mitten im Dorf sind fast immer ausgebucht. Die Gäste sind begeistert, auch wenn ihr Mitspracherecht stark eingeschränkt ist. Bestimmen darf man nur die Anzahl der Gänge (fünf oder sieben), alles andere ist dann Chefsache; der junge Tessiner stellt fast jeden Abend ein neues Menü zusammen. Seine Bio-Gemüseküche steht auf sehr solidem Fundament. Tief eingetaucht ins Thema ist er auf seinen Lehr- und Wanderjahren durch die Sterneküchen auch bei Xavier Pellicier in Barcelona, dem besten Gemüsekoch Spaniens. Bio-Weine, im Sommer Service im Garten.
«Ganz ohne Fleisch geht’s im Tessin nicht», sagt Piero Roncoroni, GaultMillaus «Entdeckung des Jahres 2024» und hochbegabter Gemüsekoch. Also kriegen wir im Hauptgang das erste Gitzi der Saison, eigenwillig flach gepresst und in Pankokruste, saftig und ausgezeichnet. Die Azienda Anastasia in Claro liefert das Capretto ins Haus; verwertet wird das ganze Tier. Ehrensache!
Manchmal ist das Amuse-bouche so etwas wie eine Visitenkarte. In der «Osteria del Centro» starteten wir mit einem schlichten Rüebli und einem Streifen Rüeblicreme drüber ins Menü; Agrodolce sorgte für angenehme Säure, die dazu servierte Tartelette aus Polenta-Mehl mit eingelegten Radiesli und Löwenzahncreme zeugte von sorgfältiger Pinzettenarbeit. Dann ein erster Aufreger: Ein riesiges Mangoldblatt auf Spinat, ein roter Chabissalat und ein Chabissorbet – unsere anfängliche Skepsis wich einer gewissen Begeisterung.
Wie geht der Chef mit Artischocken um? Er konfiert sie, füllt den Boden mit Artischockencreme, setzt mit getrocknetem Eigelb, Haselnüssen und schwarzem Trüffel Akzente; selbst der frech im Teller liegende Stängel überzeugte. «Wellington» geht auch in einer Gemüse-Osteria: Im feinen Blätterteig, zubereitet nur mit Olivenöl, steckten Kohlrabi und Champignons, dazu gab es eine rassige Chimichurri-Creme. Fehlte also nur noch der in der Gemüseküche wohl unvermeidliche Sellerie. Den kriegten wir beim zauberhaft angerichteten Dessert als Semifreddo mit Meringue und Kiwi.
Die «Osteria» von Mercedes und Piero Roncoroni vor den Toren Luganos ist ein Erfolg. Die sieben Tische im ziemlich alten Haus mitten im Dorf sind fast immer ausgebucht. Die Gäste sind begeistert, auch wenn ihr Mitspracherecht stark eingeschränkt ist. Bestimmen darf man nur die Anzahl der Gänge (fünf oder sieben), alles andere ist dann Chefsache; der junge Tessiner stellt fast jeden Abend ein neues Menü zusammen. Seine Bio-Gemüseküche steht auf sehr solidem Fundament. Tief eingetaucht ins Thema ist er auf seinen Lehr- und Wanderjahren durch die Sterneküchen auch bei Xavier Pellicier in Barcelona, dem besten Gemüsekoch Spaniens. Bio-Weine, im Sommer Service im Garten.